Beitrag v.
8.7.2022
Dasavatara zu „Von Liebe und Krieg”, DE-70174 Stuttgart

Ausstellung 08.10.22 bis 07.05.23

Von Liebe und Krieg

Tamilische Geschichte(n) aus Indien und der Welt

Linden-Museum

Hegelplatz 1
DE-70174 Stuttgart
Ganzjährig:
Di-Sa 10-17 Uhr
So+Ft 10-18 Uhr

Über 80 Millionen Menschen in Indien, Sri Lanka und anderen Teilen der Welt identifizieren sich als Tamilen: sie teilen dieselbe Sprache, das Tamil, die ihren Ursprung im Süden Indiens hat. Die Ausstellung versucht, ihre Geschichte und Geschichten auf vielfältige Weise erlebbar zu machen, indem unterschiedliche Menschen ihre Erzählungen über Kulturen und Identitäten teilen.

Sie sprechen über soziale Bewegungen, darstellende und bildende Kunst, Aspekte der Alltagskultur und religiöse Vielfalt. Die Ausstellung zeigt archäologische Objekte aus dem Caṅkam-Zeitalter, eine Auswahl von Bronzen aus der Zeit der Cōḻa-Dynastie (9.-13. Jh.), aber auch Arbeiten von Künstlern des Madras Art Movement aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit der Kastengrenzen überschreitenden Bhakti-Mystik des Mittelalters, der „Dravidischen Bewegung” des 20. Jahrhunderts oder dem bis 2009 andauernden Kampf der Liberation Tigers of Tamil Eelam um einen eigenen tamilischen Staat in Sri Lanka werden auch soziale Aspekte Kulturgeschichte beleuchtet.

Die tamilische Sprache ist eine Sprache der Poesie. Sie wird seit über 3.000 Jahren gesprochen und transportiert Kultur und Werte der Tamilen. Dichter waren seit jeher sehr geschätzt und galten als moralische Autoritäten. Sie schlossen sich in sogenannten Caṅkams zusammen und schufen Literatur, die bis heute gelesen wird und die Sprechern des Tamils jenseits von Staaten, Kasten und Religionen verbindet.

Erfahrbar wird auch die die große religiöse Vielfalt, die es im Süden Indiens gibt. Neben eleganten Statuen aus den Tempeln der Cōḻa, einem Dorfschrein des Gottes Aiyanar und dem Aufbau bunter Kolu-Figuren sind auch historisch bedeutende Objekte aus der Blütezeit des Buddhismus und Jainismus zu sehen. Auch muslimische und christliche Kultur waren im Süden Indiens bereits früh zu finden und hatten gewichtigen Einfluss auf die tamilische Kultur und Kunst. So hatte der von muslimischen Händlern etablierte Sufi-Orden großen Zuspruch, da er sich intensiv mit der hinduistischen Spiritualität austauschte. Als Dargah bezeichnete Schreine über den Gräbern bekannter Sufis entwickelten sich zu transreligiösen Pilgerorten für Hindus, Muslime und Christen.

POI

Ausstellungsort

Linden-Museum

Eines der be­deu­tend­sten Völker­kunde-Museen Euro­pas. Samm­lun­gen zu Afrika, Nord- und Latein­amerika, dem Orient, Oze­anien, Ost­asien und Süd­asien.

Museum, Stuttgart

Kunst­museum Stutt­gart

Kunst des 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkten bei Otto Dix, Fritz Winter, Dieter Roth, Josef Kosuth, Markus Lüpertz, Wolfgang Laib.

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Rainer Göttlinger
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