Ausstellung 26.03. bis 30.10.22
Wo besser als im Pompejanum, dem klassizistischen Nachbau eines römischen Hauses, ließe sich Tafelgeschirr der Römer präsentieren? Die einzigartige Sammlung nordafrikanischer Tongefäße des Münchener Sammlers K. Wilhelm, die dieser kürzlich den Staatlichen Antikensammlungen schenkte, sucht weltweit ihresgleichen. Im Pompejanum wird sie erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.
Über Jahrhunderte war die nordafrikanische Feinkeramik im ganzen Mittelmeerraum gefragt. Ihre hohe Qualität, Haltbarkeit, und ihre variantenreichen Formenserien und Dekorationsarten machten sie zu ständigen Begleitern bei römischen Gastmählern. Teller, Tabletts, Platten, Schalen und Schälchen gehörten zum Service und geben uns eine Vorstellung vom reich gedeckten Tisch der Römer. Die glänzend roten Stücke, die in der Ausstellung die Entwicklung und den Variantenreichtum dieser Gattung präsentieren, waren also Luxus für jedermann.
Wie die Gefäßformen war auch ihr Dekor der Mode der Zeit unterworfen. Detailreiche figürliche Motive wurden meist gesondert in Gipsmatrizen geformt und als Appliken aufgebracht. Sie zeigen u.a. Gestalten aus der Mythologie oder Gladiatorenkämpfe und Tierhatzen. Besonders beliebt waren in Afrika Wagenrennen, so dass einzelne Gefäße sich an spezielle „Fangruppen” richteten und an vergangene Siege erinnerten.
Seit dem späteren vierten Jahrhundert ergänzen christliche Motive das Repertoire. Hier finden wir Nicht-Figürliches wie Kreuze und das Chi-Rho-Zeichen ebenso wie figürliche Darstellungen der Apostelfürsten Petrus und Paulus oder Märtyrerbilder.
Die vorzüglich erhaltenen Gefäße der Sammlung Wilhelm gewähren den Besuchern einen faszinierenden Einblick in eine längst vergangene Alltagswelt, der man ihre Freude an ausgefallenen Formen und Bildern anmerkt.
Ausstellungsort
Rekonstruktion eines römischen Hauses im Maßstab 1:1. Originale römische Kunstwerke aus den Staatlichen Antikensammlungen.
Haupthaus, München
Eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern und mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern, Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland.
Bis 27.10.2024, im Haus
Die griechische Religion hatte eine von uns grundlegend verschiedene Vorstellung vom Jenseits und versprach keine Hoffnung auf Erlösung. Die Sorge, nach dem Tod vergessen zu werden, spielte eine große Rolle.
Bis 18.8.2024, Aschaffenburg
Gebäude, Aschaffenburg
Paramentenkammer und fürstliche Wohnräume, Korkmodellsammlung, Schlosskapelle.
Museum, Aschaffenburg
Geburtshaus Ernst Ludwig Kirchners.