Burg

Wartburg

Eisenach: Kunst und Kunst­hand­werk der Refor­ma­tions­zeit und des Histo­ris­mus.

Wie kaum eine andere Burg in Deutschland ist die Wartburg über der thüringischen Stadt Eisenach mit der deutschen Geschichte verbunden. Erbaut zur Zeit der Ludowinger um 1067, war sie im Laufe der Geschichte immer wieder Schauplatz bedeutender Höhenpunkte deutscher Kultur. Heute ist sie eine der bekanntesten und beliebtesten Burgen Deutschlands und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Wartburg war nicht nur Wohn- und Wirkungsstätte der bis heute verehrten heiligen Elisabeth, sondern wird auch mit Martin Luthers Namen und Werk in aller Welt identifiziert: der Reformator übersetzte hier das neue Testament ins Deutsche und schuf damit eine einheitliche deutsche Schriftsprache. Lutherstube und Elisabethkemenate sind Schätze, die bei einer Führung durch die Wartburg bewundert werden können.

Am weitgerühmten Musenhof wurden alle schönen Künste gepflegt. Hier erklangen Lieder Walthers von der Vogelweide, hier entstanden Dichtungen Wolframs von Eschenbach. Der sagenhafte Sängerkrieg weiß davon zu berichten und gelangte durch Richard Wagners Oper „Tannhäuser” zu wahrem Weltruhm.

Unter Bezug auf Luther, Reformation und Leipziger Völkerschlacht manifestierte sich im studentischen Wartburgfest 1817 erstmals der bürgerliche Wille zum einheitlichen und freien Nationalstaat.

Im 19. Jahrhundert wurde die mittelalterliche Bausubstanz restauriert und durch Neubauten ergänzt. Herausragendes Beispiel der damaligen Kunstauffassung ist zweifellos der Festsaal im Palas der Burg, der heute einzigartige Kulisse für die bekannten Wartburgkonzerte im Sommerhalbjahr und zahlreiche Veranstaltungen ist.

Das Museum wartet mit den berühmten Gemälden aus der Hand Lucas Cranachs, wertvollen Bildteppichen, Plastiken Tilmann Riemenschneiders, Kunsthandwerk der Renaissance und qualitätvollem Mobiliar auf. Imposant sind auch die Fresken des Moritz von Schwind.

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