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29.9.2013
 zu „Wege zu Münter und Kollwitz”, DE-72764 Reutlingen
Wege zu Gabriele Münter und Käthe Kollwitz

Ausstellung 26.10.13 bis 12.01.14

Wege zu Münter und Kollwitz

Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des Expressionismus

Städtisches Kunstmuseum Spendhaus

Spendhausstraße 4
DE-72764 Reutlingen
Ganzjährig:
Di-Sa 11-17 Uhr
Do 11-19 Uhr
So+Ft 11-18 Uhr

Künstlerinnen sind heute in Ausstellungen und Katalogen zum Jugendstil und zum Expressionismus in der Regel nur in relativ geringer Zahl vertreten. Zwar gelten mittlerweile die druckgrafischen Arbeiten von Gabriele Münter oder Käthe Kollwitz unbestritten als bedeutende Beiträge zur Kunst des deutschen Expressionismus. Dass vor und neben diesen beiden eine Vielzahl weiterer zu ihrer Zeit recht erfolgreicher, heute allerdings oft vergessener Künstlerinnen das Medium des Holzschnitts intensiv und originell nutzten, belegt die Ausstellung eindrucksvoll.

Dem Titel der Ausstellung entsprechend, stehen exemplarische Werkgruppen von Gabriele Münter und Käthe Kollwitz im Zentrum der Präsentation. Daneben werden aber Arbeiten von 40 weiteren Künstlerinnen gezeigt. Die Exponate stammen aus der eigenen Sammlung des städtischen Kunstmuseums sowie aus verschiedenen öffentlichen und privaten Sammlungen, etwa aus der Stiftung Museum Schloss Moyland oder aus der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München.

Sowohl in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg als auch in den 1920er-Jahren wandten sich auffällig viele Künstlerinnen der Druckgrafik und gerade auch dem Holzschnitt zu. Dies hat zunächst damit zu tun, dass Frauen an den staatlichen Kunstakademien zum Teil bis in die Zeit der Weimarer Republik hinein nicht zum Studium zugelassen waren. Die Kunstgewerbeschulen und privaten Kunstschulen, an denen sie ihre Ausbildung stattdessen absolvierten, erwiesen sich häufig als innovativer und aufgeschlossener als die traditionellen Akademien. Gerade an diesen Einrichtungen wurde auch oft der von der Avantgarde um die Jahrhundertwende wiederentdeckte Holzschnitt gelehrt.

Teilweise wurde der Holzschnitt sogar als ein der Natur der Frau besonders entsprechendes Medium angesehen. Aus diesem Grund wurden Künstlerinnen häufig gezielt aufgefordert, für Zeitschriften oder Mappenwerke Holzschnitte zu schaffen. So hat etwa Herwarth Walden, der Herausgeber der Zeitschrift Der Sturm, Gabriele Münter und Maria Uhden angeregt, sich dem Holzschnitt zuzuwenden.

In der Ausstellung reicht das Spektrum von typischen Jugendstilkünstlerinnen, die sich häufig auf ein einziges Thema wie etwa die Darstellung von Landschaften oder von Tieren spezialisierten, bis zu den Künstlerinnen der Weimarer Republik, die sich meistens einer typisch expressionistischen Bildsprache bedienen und in ihren Arbeiten thematisch immer wieder auch auf den Ersten Weltkrieg und die sozialen Missstände der Zeit reagieren.

POI

Ausstellungsort

Kunst­museum Spend­haus Reut­lingen

Künstlerischer Hoch­druck seit 1945. HAP (Hel­mut An­dreas Paul) Gries­haber, Wilhelm Laage (1868-1930), Holz­schnitt und Klas­si­sche Mo­der­ne.

Dependance, Reutlingen

Städti­sche Galerie Reut­lingen

Auf­fällige Archi­tektur im Unter­ge­schoss des ehe­mali­gen Fabrik­ge­bäudes. Zeit­ge­nössi­sche Kunst.

Museum, Reutlingen

Heimat­museum

Ehe­ma­li­ger Wirt­schafts­hof des Klo­sters Königs­bronn von 1278. Mittel­alter­liche Funde, Kirchen­ge­schichte, Zünfte, be­gin­nen­de Indu­stria­li­sie­rung, Bürger­por­träts, Zeug­nisse des Natio­nal­sozia­lis­mus.

Museum, Reutlingen

Natur­kunde­museum

1998 in einem der schön­sten Häuser Reut­lin­gens neu eröffnet. Natur der Region und der Schwäbi­schen Alb in Ver­gangen­heit und Gegen­wart. Ent­stehung und Formung der Landschaft im Laufe der Jahr­millionen, Be­sied­lung mit urzeit­lichen Lebe­wesen, Ent­wicklung gegen­wärtiger Lebens­räume.

Museum, Reutlingen

In­du­strie­ma­ga­zin

Maschi­nen und Pro­duk­te aus dem Bereich des Reut­linger Ma­schinen­baus und der Textil­indu­strie, Ge­schich­te des Reut­linger Texti­ltechni­kums. Schauvorführungen in authentischer Fabrikatmosphäre.

Museum, Reutlingen

Stif­tung für kon­kre­te Kunst

Museum, Reutlingen

Feuer­wehr­mu­seum Reut­lin­gen

Ge­schich­te und die Ent­wick­lung des Feuer­lösch­wesens in Reut­lingen. Aus­rüstungs­gegen­stände, Geräte, Bekleidung und Schrift­stücke.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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