Ausstellung 22.09.13 bis 16.03.14
„Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt.” Friedrich Schiller
Das Hornmoldhaus verwandelt sich in eine Spielstätte: präsentiert wird die Geschichte der Karten-, Brett- und Legespiele. Nachdem in den vergangenen Jahren viele verschiedene Kinder- und Gesellschaftsspiele in die Sammlung des Stadtmuseums Hornmoldhaus aufgenommen wurden, werden diese meist als Schenkungen übernommene Objekte erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere Exponate aus den Beständen anderer Museen, aus Archiven namhafter Spielehersteller und aus Privatbesitz runden die Präsentation ab.
Neben Spieleklassikern wie Schach, Dame und Domino sind auch solche Spiele zu sehen, deren Regeln heute kaum mehr geläufig sind: „Glocke und Hammer“ sei hier als Beispiel genannt. Doch bleibt die Sonderausstellung nicht bei der Darstellung und Beschreibung einzelner Spiele und ihrer Geschichte stehen, sie setzt sich vielmehr auch mit der Geschichte der Gesellschaftsspiele und der Wertschätzung des Spiels im Laufe der Vergangenheit auseinander.
Die Wurzeln einiger Spiele, man denke nur an das Mühlespiel, lassen sich bis weit in die Antike zurückverfolgen – ein Hinweis dafür, dass Menschen schon immer gerne spielten. Doch nicht selten wurde Spielen als nutzlose Zeitverschwendung angesehen und daher mit staatlichen oder kirchlichen Sanktionen belegt. Auch ließen Notzeiten, Wirtschaftskrisen oder gar Kriege wenig Raum für das entspannte und zweckfreie Spiel.
So verwundert es nicht, dass sich zu Beginn der Fünfziger Jahre ein regelrechtes „Spielewunder“ beobachten ließ, wie es Erwin Glonegger eindrucksvoll nachzeichnet: mit dem wirtschaftlichen Aufschwung des Wiederaufbaus besannen sich Menschen auf die entspannende und befreiende Wirkung des gemeinsamen Spiels.
Selbst bekennende „Spiel-Verweigerer“ verwenden nicht selten in der Kommunikation Begriffe und Redewendungen aus der Welt der Spiele: sie freuen sich über einen „gelungenen Schachzug“, beschreiben einen Erfolg mit einem „gemachten Stich“ und haben gerne einen „ Trumpf in der Hinterhand. “
In der musealen Präsentation wird vor allem die Bedeutung der Spiele als Kulturgut betont. Gerade Abbildungen z.B. auf Kartenspielen, öffnen Fenster in die Epochen ihrer Herstellung und lassen so Geschichte auf ansprechende Art und Weise lebendig werden.
Ausstellungsort
Einer der schönsten Profanbauten der Renaissance in Nordwürttemberg. Zeittypisches Mobiliar, mit Scheinarchitektur und floralen Motiven reich ausgemalte Sommerstube. Stadtgeschichte von der Römerzeit bis zur Gegenwart, u.a. mit einem Weinregister von 1550.
Dependance, Bietigheim-Bissingen
Heimatstube zur Geschichte eines ehemaligen sudetendeutschen Gebietes im heutigen Tschechien.
Museum, Bietigheim-Bissingen
Synthese aus historischer Bausubstanz und moderner Architektur. Einzigartige Sammlung zur Geschichte des Linolschnittes.
Museum, Asperg
Das politische Gefängnis schlechthin. Am Beispiel von 22 Häftlingsbiographien zeigt die Dauerausstellung, wie sich der Freiheitsentzug als Strafe über drei Jahrhunderte hinweg entwickelt hat.
Schloss, Ludwigsburg