Museum
Die Marktgemeinde Feucht liegt mitten im Lorenzer Wald, der zusammen mit dem Sebalder Wald heute noch einen fast geschlossenen Ring um die Großstadt Nürnberg bildet.
Dieser Wald, der im Laufe der Jahrhunderte zum reinen Nutzwald verkam, war im Mittelalter viel artenreicher als neute. Mit seinen nektarreichen Tannen, Fichten, Linden und Salweiden, mit seinen ausgedehnten Heidekraut-, Heidelbeer-, und Preiselbeerflächen bildete er die Lebensgrundlage für die vielen wilden Bienenvölker, die es darin gab.
Der Kaiser übertrug die Nutzungsrechte, das heißt die Ausbeutung der Bienenstöcke zwecks Honiggewinnung den Zeidlern. Das Wort Zeidel bedeutet Honig und „zeideln“ die Honigwaben aus dem Stock herausschneiden. Ein Zeidler war also ein Imker, dessen Handwerk darin bestand, im Reichswald nach Bienenstöcken zu suchen und diese auszubeuten.
Bald erkannte man, dass es viel einfacher ist, das Stück Stamm mit dem Bienenstock in der Nähe des Hauses und auch geschützt vor wilden Tieren aufzustellen. Es entwickelte sich ganz von selbst die Hausbienenzucht. Aus dem „Beutenklotz“ wurden Bienenkörbe und Bienenkästen.
Zeideldorf Feucht
Da Bienenhonig im Mittelalter das einzige Süßungsmittel für Speisen und Getränke war, kam dem Zeidlerwesen große Bedeutung zu und es wurde auch im großen Maßstab betrieben. Es entstanden ganze Zeideldörfer. Eines davon war Feucht.
Die Zeidler waren angesehene Leute. Sie besaßen vom Kaiser die Zollfreiheit und übten waldpolizeiliche Funktionen aus. Als Gegenleistung konnte sie der Kaiser zum Dienst mit der Armbrust einberufen.
Der Verfasser hat das Museum am 10.8.2014 besucht.
Museum, Feucht
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