Ausstellung 16.03. bis 29.06.14
Unmittelbarkeit und Spontaneität machen die Faszination der Zeichnung aus. Wie kein anderes Medium ermöglicht sie es, individuelle Bildfindungen zu erproben und künstlerische Ideen in oft experimentellen Zugängen umzusetzen.
Bereits die Künstler der frühen Neuzeit schätzten an der Zeichnung die Möglichkeit, das Denken mit dem Arbeitsprozess kurzzuschließen und so die direkte Überführung von Ideen in Sichtbarkeit zu vollziehen. Noch Joseph Beuys sprach von ihr als „Verlängerung des Gedankens“. Einer auf Papier festgehaltenen „Ideensammlung“ gleich, bieten die rund 250 Arbeiten aus der deutschen Privatsammlung von Bernd und Verena Klüser außergewöhnliche Einblicke in die Zeichenkunst vom 16. bis ins 21. Jahrhundert.
Herausragende Meister der Spätrenaissance und des Barocks von Parmigianino oder Giovanni Battista Tiepolo, über Anthonys van Dyck und Rembrandt Harmenszoon van Rijn bis zu Jean-Honoré Fragonard bilden den Ausgangspunkt der Schau. Von dort spannt sich der Bogen zu deutschen und französischen Werken des 19. Jahrhunderts. Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge sowie Carl Gustav Carus sind ebenso darunter wie Eugène Delacroix, Théodore Géricault oder Victor-Marie Hugo. Die Klassische Moderne wird unter anderem vertreten von den Künstlern Paul Cézanne, Henri Matisse, Constantin Brancusi und Alberto Giacometti. Der Kunst nach 1945 wird mit bedeutenden Werkblöcken von Joseph Beuys, Blinky Palermo sowie Andy Warhol ein besonderer Schwerpunkt eingeräumt. Zeichnungen von Cy Twombly sowie Tony Cragg, Olaf Metzel und Jorinde Voigt bilden den Übergang zur jüngsten Gegenwart.
Der Ausstellungstitel „Zurück in die Zukunft“ steht sinnbildlich für die Genese der Sammlung Klüser: Ursprünglich eine Kollektion zeitgenössischen Kunst mit einer zunehmenden Anzahl an Werken der klassischen Moderne, erweiterte sich die Perspektive der Sammlung seit den 1990er-Jahren auch auf Zeichnungen der Renaissance bis zur Romantik. Die Zusammenschau der Arbeiten eröffnet so ein eindrückliches Panorama der Zeichenkunst, das den Brückenschlag zwischen historischen und aktuellen Werken sucht.
Immer schon war die Zeichnung seismographisches Medium, um Grundkonstruktionen der Gesellschaft in den Spuren der gesetzten Linien freizulegen. Im Laufe der Jahrhunderte ebenso wie im Gang durch die Ausstellung enthüllt sie sich als intime Form der Weltdeutung, als Experimentierfeld für Ideen ebenso wie als Medium der Transformation, das Sichtbares wie Nichtsichtbares, Konstrukt wie Realität auf Papier zu bannen vermag.
Ausstellungsort
Internationales Ausstellungshaus im Spannungsfeld der Kunst des 19. Jahrhunderts, der klassischen Moderne bis hin zur zeitgenössischen Kunst.
Dependance, Krems a.d. Donau
Das künstlerische Schaffen von Adolf Frohner, das in wechselnden Ausstellungen mit nationalen wie internationalen Künstlern eine Gegenüberstellung findet.
Museum, Krems a.d. Donau
Erstes österreichisches Karikaturmuseum, errichtet nach Plänen von Gustav Peichl. Internationale Wechselausstellungen zur Bedeutung von Karikatur, Satire und Kritischer Grafik. Im Obergeschoß: Deix-Haus.
Museum, Krems a.d. Donau
Dynamischer Ausstellungsort für das österreichische Kunstschaffen. Bestände der Landessammlungen Niederösterreich, wichtigen Privatsammlungen, Themen- und Personalausstellungen.
Museum, Mautern an der Donau
Museum, Krems a.d. Donau
Museum, Furth bei Göttweig
Barocke Klosteranlage mit Erentrudis-Kapelle, in der Stiftskirche die Krypta mit Gründergrab (Hl. Altmann) und „Lapidarium”, dem Rest des alten Kreuzganges. „Museum im Kaisertrakt” mit Kaiserstiege, Fürsten- und Kaiserzimmern. Jahresausstellungen.