Ausstellung 08.05. bis 17.11.24
Über Jahrhunderte prägte der Weinbau die Landschaft des Siebengebirges. Besonders markant waren die terrassierten Weinberge an den nach Südwesten ausgerichteten Hängen. Auch andere landwirtschaftliche Nutzungen standen mit dem Weinbau in Zusammenhang. Dazu gehörte beispielsweise eine ganz spezifische Waldwirtschaftsform, die als „Rahmbusch” in Resten noch heute sichtbar ist. Diese regional verbreitete Form des Niederwalds lieferte insbesondere Weinbergspfähle und fand sich überwiegend in den nordostexponierten Lagen.
In den Höhenlagen bestimmten ausgedehnte Heideflächen das Landschaftsbild, in denen Futter für das Vieh gewonnen wurde. Erst die zahlreichen Betriebsaufgaben und die Flurbereinigungen im 20. Jahrhundert führten zur entscheidenden Veränderung der historischen Weinbaulandschaft.
In den überwiegend sehr kleinen Familienbetrieben verteilten sich die Arbeiten auf alle Haushaltsmitglieder, häufig ging darüber hinaus eine Person einem weiteren Gelderwerb nach. Nur wenige Weingüter hatten mehr als ein Hektar Land. Neben den zahlreichen Arbeiten im Weinberg mussten im Wald die Weinbergspfähle geschlagen und Einstreu für das Vieh gesammelt werden. Das Futter für die Tiere kam von den im Hinterland gelegenen Wiesen. Der Mist aus den Ställen wiederum diente als Dünger für die Rebstöcke. Die Zweige der Weiden wurden als Bindematerial für die Reben verwendet. Diese Zusammenhänge bildeten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die Grundlage für ein weitgehend unabhängiges Wirtschaftssystem, das die Existenz von größeren und kleineren Weingütern sicherte und Zukäufe wie beispielsweise teure Weinbergspfähle oder Dünger überflüssig machte.
Die Ausstellung präsentiert Ergebnisse des interdisziplinären Forschungsprojekts „Zeugen der Landschaftsgeschichte im Siebengebirge”. Neben der Dokumentation des planvollen Wirtschaftssystems der Landnutzungen anhand von ausgewählten Weingütern stehen auch handwerkliche Arbeitsweisen und die noch heute in der Landschaft erkennbaren Spuren im Blickpunkt. Darüber hinaus widmet sich die Ausstellung der Rezeption dieser alten Tradition und der Bedeutung des Weinbaus für den Rheintourismus.
Ausstellungsort
Entstehung der Landschaft, Burgen, Steinbrüche, Regional- und Wirtschaftsgeschichte, Tourismus und Rheinromantik.
Stichwort
Zoo, Königswinter
Mystischer Ort, der Einblicke in die Welt der Nibelungensage gewährt: Wagners „Fafner” in der Oper „Siegfried”, Rekonstruktion eines Dinosauriers, Reptilienzoo mit um die 100 lebenden Tieren.
Schloss, Königswinter
Inbegriff der Rheinromantik des späten 19. Jahrhunderts. Großformatige Wandgemälde in Jagd- und Nibelungenzimmer, Musikzimmer. Schloßanlagen mit romantischer Architektur. Museum zu Schlossgeschichte und zu den Restaurierungsarbeiten.
Museum, Bad Honnef
Garten und Wohnhaus Konrad Adenauers. Ausstellung „Konrad Adenauer – Dokumente aus vier Epochen deutscher Geschichte” in einem Neubau.
Bis 26.10.2025, Bonn
Wir alle tragen die Folgen unseres ressourcenintensiven Lebensstils: Fehlernährung, Bewegungsmangel, übermäßiger Konsum. Eine tiefgreifende gesellschaftliche Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit ist nötig.
Museum, Königswinter