Ausstellung 28.11.24 bis 20.05.25
Die Ausstellung wirft einen facettenreichen Blick auf Leben und Wirken des Glaubensboten, führt die mittelalterliche Kultur der von ihm bereisten Ostseeregion vor Augen und zeigt, wie das Wirken Ottos in Pommern sowohl die religiöse Landschaft veränderte als auch die dortigen politischen Machtverhältnisse beeinflusste. Bedeutungsvolle Exponate repräsentieren die Verehrung des Heiligen, der um 1060 geboren wurde und 1139 starb, über zeitliche und räumliche Grenzen hinweg bis heute.
Auf den Spuren historischer Ereignisse und mit überraschenden Exponaten werden Person und Persönlichkeit Ottos, der 1102 zum Bamberger Bischof ernannt und 1189 heiliggesprochen wurde, ebenso beleuchtet wie die Beweggründe für seinen Entschluss, seinen fürstbischöflichen Wirkungsbereich zu verlassen und in das ferne heidnische Pommern zu reisen. Was fand Otto von Bamberg im Land am Meer vor? Wie lebten die Menschen dort?
Beeindruckende Leihgaben des Polnischen Nationalmuseums in Stettin, der Landesarchäologie Mecklenburg-Vorpommern und anderer Museen geben einen faszinierenden Einblick in Leben und Kultur der slawischen Bevölkerung Pommerns um 1100. Die Besucher erwartet ein breites Spektrum an Alltags- und Luxusgegenstände, aber auch Waffen und Kultgegenstände, die die regionalen Machtverhältnisse und heidnischen Glaubensvorstellungen repräsentieren und die Vergangenheit lebendig werden lassen. Staunenswert sind die ausgestellten Kaptorgen, deren genaue Verwendung bis heute Rätsel aufgibt, sowie zahlreiche faszinierende Kleinobjekte wie der sogenannte Warzenklapper. Die Ausstellung bietet zudem an vielen Stationen spannende Exponate für die ganze Familie.
In diese ihm fremde Welt brachte Otto das Christentum – und das allein mit der Kraft des Wortes. Ihm gelang, woran andere zuvor gescheitert waren: die friedliche Überwindung des Heidentums. Unzählige Taufen, zahlreiche Kirchengründungen und einkehrender Frieden in das durch langwierige Kämpfe gebeutelte Land gehen auf sein Wirken zurück. Die Begegnung Ottos mit dem pommerschen Adel wird eindrucksvoll durch ein Holztafelgemälde aus der Sammlung des Diözesanmuseums veranschaulicht, welches frisch restauriert wurde. Weitere zentrale Ereignisse aus dem Leben des heiligen Otto sind auf den Ottotafeln aus St. Michael dargestellt, drei davon sind in der Ausstellung zu sehen.
Archäologische Forschungen der letzten Zeit tragen zunehmend zur Kenntnis der damaligen Ereignisse in Pommern bei, und die in der Ausstellung präsentierten Fundstücke belegen die Verbreitung des christlichen Glaubens während und nach Ottos Wirken in der Ostseeregion. Der legendenträchtige goldene Ring aus Pêzin, dessen Inschrift ein Kreuz zeigt, verkörpert die Christianisierung der slawischen Eliten. Einer der ältesten Abendmahlskelche Pommerns, eine Leihgabe des Pommerschen Landesmuseums aus dem Eigentum der Evangelisch-Lutherischen Nordkirche, trägt die Inschrift „OTTO” und verweist auch auf den Bamberger Bischof und seine Missionstätigkeit. Gerade dieser Kelch zeigt anschaulich, wie Otto Katholiken und Protestanten heute verbindet.
Mit der Heiligsprechung des Bamberger Bischofs im Jahr 1189 begann seine Verehrung weit über Bamberg hinaus. Zu den Highlights der Sonderausstellung gehört die Otto-Büste aus der alten Domausstattung, ein Werk von Justus Glesker, die normalerweise im Historischen Museum Frankfurt ist. Im selben Raum befinden sich zudem die Otto-Mitra vom Michelsberg und die Otto-Mitra aus dem Diözesanmuseum, ein besonderer Genuss für Textilliebhaber.
Auch Buchliebhaber dürfen sich freuen, denn die Ausstellung präsentiert ausgewählte Schriftstücke zum Thema.
Ausstellungsort
Domschatz, Bauskulpturen des Domes, Spätwerke von Veit Stoß, sakrale Kunst, hochmittelalterliche Textilien.
Bis 27.4.2025, Bamberg
Wer lebte vor 1000 Jahren in Bamberg, und wie lebte man damals überhaupt? Was wurde gegessen, welche Kleidung getragen und wie verbrachten die Menschen ihren Tag? Wer zog mit dem Kaiser in den Krieg?
Gebäude, Bamberg
Neue Residenz, Sitz der Bamberger Fürstbischöfe bis 1802, mit zwei Flügeln und dem abschließenden Vierzehnheiligen-Pavillon. Über 40 Prunkräume mit bedeutenden Stuckausstattungen, Möbeln und Wirkteppichen des 17. bis 18. Jh.
Museum, Bamberg
Ehemalige Fürstbischöfliche Residenz zu Bamberg. Meisterwerke der Spätgotik und Frührenaissance, darunter Hauptwerke der Sammlung Boisserée. Beispiele der europäischen Barockmalerei.
Gebäude, Bamberg
Gebäudekomplex, der in seinem Kern noch Mauerreste von Palas und Kapelle der Bischofspfalz des 11. Jahrhunderts enthält.
Museum, Bamberg
Jungsteinzeitliche Opferfunde, historische Stadtansichten, Gemälde von Lukas Cranach, Bildwerke von Ferdinand Tietz. Handwerk und Zunftwesen, Uhren, Modell der Kirche Vierzehnheiligen. Bürgerkultur im 19. Jahrhundert. Jüdisches in Bamberg, Lebensader Regnitz.
Museum, Bamberg
Größte Krippensammlung Deutschlands. Weihnachtskrippen aus vier Jahrhunderten und 25 Ländern.