Ausstellung 09.05. bis 15.09.24
Die erste Schau zum Thema „Bauhaus und Nationalsozialismus” verdeutlicht die vielfältigen Wege, die Künstler im Umgang mit einem totalitären Herrschaftssystem eingeschlagen haben.
Als Jahresausstellung der Klassik Stiftung Weimar setzt sie sich erstmals öffentlich mit diesem Thema auseinander und zeigt an drei Orten in Weimar Schau rund 450 Kunst- und Designobjekte aus Privatsammlungen und renommierten Museen in Europa und den USA. Die Werke verdeutlichen die komplexe politische Geschichte des Bauhauses bis zu seiner Schließung 1933 und zeigen die äußerst unterschiedlichen Lebenswege der Bauhäusler im Nationalsozialismus.
Im Museum Neues Weimar werden die künstlerischen und politischen Konflikte beleuchtet, die bereits mit der Gründung der Kunstinstitution in Weimar begannen und sich in Dessau und Berlin unvermindert fortsetzten.
Im Bauhaus Museum geht es um die Beschlagnahme der „entarteten Kunst” 1937 und um ihre Vorläuferaktion in Weimar: bereits 1930 mussten über 70 Werke von Künstlern wie Lyonel Feininger und Paul Klee aus dem Schlossmuseum entfernt werden. Über 450 Werke wurden 1937 beschlagnahmt – ein bis heute spürbarer kultureller Verlust in den Sammlungen.
Der Hauptteil der Ausstellung im Schiller-Museum beschäftigt sich mit Bauhaus-Mitgliedern und ihren Lebenswegen in der Diktatur. Die Station thematisiert die Gratwanderungen, die sie angesichts der neuen politischen Verhältnisse nach 1933 vollzogen. Viele Bauhäusler hatten kaum eine andere Wahl: sie verloren ihre Arbeit und flohen aufgrund ihrer Herkunft ins Exil, mindestens einundzwanzig von ihnen wurden in NS-Gefängnissen oder Konzentrationslagern umgebracht. Doch die Mehrheit blieb unbehelligt in Deutschland. Die ehemaligen Bauhaus-Studierenden beteiligten sich an nationalsozialistischen Propagandaausstellungen oder präsentierte ihre Werke auf Designmessen. Sie entwarfen Filmplakate, Möbel, Haushaltswaren und sogar Hitlerbüsten.
Die dreiteilige Ausstellung will damit neue, auch unbequeme Perspektiven auf die Bauhausgeschichte aufzeigen.
Ausstellungsort
Lehrer- und Schülerarbeiten des Staatlichen Bauhauses in Weimar 1919-25, ebenso der Vorläuferinstitution, der Kunstgewerbeschule Henry van de Veldes 1907-15, und der nachfolgenden Schule, der Staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst 1926-30.
Museum, Weimar
Ehemals großherzogliches Museum von 1869, im April 2019 wiedereröffnet mit einer ständigen Präsentation der Kunst der frühen Moderne von der Weimarer Malerschule bis zu Henry van de Velde. Große Museumswerkstatt.
Museum, Weimar
Stadtgeschichte, Kulturgeschichte, Bekleidung des 19. und 20. Jahrhunderts, Nationalversammlung 1919 und Weimarer Republik, Volkskunde, Bienenkunde.
Ausstellungshaus, Weimar
1880 unter Harry Graf Kessler gegründete "Permanente Kunstausstellung", seit 1955 wieder ein Ort für Sonderausstellungen.
Museum, Weimar
Museum, Weimar
Raumgestaltung und Wohnkultur des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Tafelrundenzimmer als Treffpunkt der Tafelrunde Anna Amalias, ständige Mitglieder waren Christoph Martin Wieland, Johann Wolfgang von Goethe und Johann Gottfried Herder.