Ausstellung 25.11. bis 30.01.23
In seiner Winterausstellung widmet sich das Ostholstein-Museum einem ganz besonderen Bereich im grafischen Schaffen des bekannten Künstlers und Autors Günter Grass (1927-2015): den Illustrationen von Märchen Hans Christian Andersens.
In seinen Märchen hat der dänische Schriftsteller im 19. Jahrhundert viele unvergessliche Figuren und Geschichten erschaffen: die schlaflose Prinzessin auf der Erbse, das unglückliche Mädchen mit den Schwefelhölzern, Däumelinchen oder Hans Tolpatsch. Doch nicht alle Erzählungen spiegeln eine märchenhafte Welt, in der der Kaiser voller Stolz seine neuen Kleider präsentiert oder der Zinnsoldat aus dem Bauch des Fisches gerettet wird. Vielmehr zeigen sie auch Mensch und Tier im Wechselspiel des Lebens mit seinen großen und kleinen Herausforderungen, stets auf der Suche nach dem eigenen Glück. Manches Märchen endet im Guten, wenn z.B. das hässliche Entlein zu voller Schönheit erblüht, manch eine Geschichte wie beispielsweise die des Mädchens mit den Schwefelhölzern endet dagegen nur allzu tragisch.
Die Erzählungen Hans Christian Andersens bewegen noch immer Menschen jeden Alters, sind sie doch zeitlos und nach wie vor generationsübergreifend modern. Und so werden die Märchen bis heute von Alt und Jung gelesen, immer wieder inhaltlich neu ausgelegt und nicht selten bildkünstlerisch interpretiert.
Anlässlich des 200. Geburtstages des dänischen Schriftstellers im April 2005 bekam Günter Grass den Auftrag, ein Mappenwerk mit zehn Grafiken zu dessen Märchen zu schaffen. Im weiteren Verlauf entstand schließlich zusätzlich ein rund 100 Blatt umfassendes Konvolut, in dem der Lübecker Künstler dreißig ausgewählte Märchen in seiner ganz eigenen Bildsprache illustrierte: Günter Grass setzte die allgemein bekannten, aber auch viele der weniger verbreiteten Erzählungen in Lithographien um und wandelte die äußerst bildhafte Sprache Andersens in inhaltlich stark reduzierte Darstellungen um, die beim Betrachter wiederum großen Spielraum für eigene Interpretationen zulassen. Die Geschichten dahinter jedoch bleiben.
Ausstellungsort
Eutin zur Goethezeit: Dichter Johann Heinrich Voß, Goethemaler J. H. Wilhelm Tischbein und der in Eutin geborenen Komponist Carl-Maria von Weber. Eutiner Landschaftsmalerei mit Werken aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
Dependance, Cismar
Über 750 Jahre altes, von Benediktinermönchen aus Lübeck gegründetes Kloster. Restaurierter Altar aus der Zeit um 1300. Ausstellung zur Geschichte der Anlage.
Gebäude, Eutin
Wohnschloß der Fürstbischöfe von Lübeck aus dem Hause Schleswig-Holstein-Gottorf, den späteren Großherzögen von Oldenburg. Reich geschnitzter Spätbarockaltar und Orgel von Arp Schnitger in der Kapelle von 1694.
Bis 5.1.2025, Lübeck
Gezeigt werden Bilder und Plastiken von Tanzpaaren, die Günter Grass geschaffen hat, sowie Manuskripte seiner Texte zum Thema. Highlight ist eine Drehbühne mit einer Bar.
Museum, Lütjenburg
Die Eiszeit als das dramatische Klimaereignis der jüngsten Vergangenheit. Vom Eis mitgebrachte Steine und deren Herkunft aus Skandinavien. Pflanzen kalter Regionen.
Ab 27.4.2024, Ratzeburg