Beitrag v.
1.5.2022
Hanna Ilg zu „Ankommen 1945-1960”, DE-88400 Biberach an der Riß

Ausstellung 21.05. bis 16.10.22

Ankommen 1945-1960

Museum Biberach

Museumstraße 6
DE-88400 Biberach an der Riß
Ganzjährig:
Di-Mi, Fr-So 10-18 Uhr
Do 10-20 Uhr

Es ist heute weit in den Hintergrund geraten, dass das zerstörte und geteilte Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 14 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene aufgenommen hat. Allein im kleinen Biberach waren es zwischen 1945 und 1960 fast 6.000 Menschen, beinahe ein Drittel der Bevölkerung: zählte Biberach 1939 noch 11.400 Einwohner, so waren es im Jahr 1960 schon 21.000 Einwohner.

Der überwiegende Anteil der Neubürger waren Flüchtlinge und Vertriebene aus Schlesien, Ostpreußen, Pommern, Deutschböhmen und den donauschwäbischen Gebieten. Heute, nach mehr als 70 Jahren, erscheint die Integration geglückt. Aber die historische Wirklichkeit in den 1950er Jahren war wenig harmonisch. Jahrzehntelang wurden Flüchtlinge und Vertriebene abfällig behandelt, benachteiligt und als Bürger am Rande Biberachs angesehen.

Es ist bezeichnend, dass die erste Flüchtlingssiedlung 1950 beim Auffanglager im Gaisental am damaligen Stadtrand angelegt wurde, ebenso wie der später noch weiter nach außen vorgeschobene Stadtteil Weißes Bild.

Wie haben die damals Betroffenen ihre neue kalte Heimat erlebt? Unter welchen Bedingungen sind sie nach Biberach gekommen? Wie beschreiben sie ihre Integration? Bedeutete sie Anpassung oder wurden kulturelle Eigenarten bewahrt? Welche Beiträge zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Biberachs nach 1945 haben die Flüchtlinge und Vertriebenen erbracht?

Die Ausstellung will das Gefühl der Ausgrenzung nachvollziehbar machen. Dazu kontrastieren alltäglich und unscheinbar wirkende, private Erinnerungsstücke mit Großfotos aus dem Biberacher Stadtbild und ausgewählten Biberacher Kunstwerken aus den 1950er Jahren. Hörstationen mit Originalaussagen von Flüchtlingen und Vertriebenen sowie zeitgenössische Filmausschnitte steigern die Eindringlichkeit. Auch der Gegenwartsbezug wird diskutiert.

POI

Ausstellungsort

Museum Biber­ach

Mehr­sparten­museum: Natur­kunde mit lebens­nah ge­stalt­eten Bio­topen, Archäo­logie der Be­sied­lung Ober­schwa­bens, sakrale Atmo­sphäre in der Gotik, Kunst des 17. bis 19. Jhd. mit Werken von Johann Hein­rich Schön­feld und Johann Baptist Pfleg, histo­ri­sche Künst­ler.

Museum, Biberach an der Riß

Wieland-Garten­haus

Be­deu­tung des Gartens in Wie­lands Leben und Werk, von seinem Ge­burts­ort in Ober­holz­heim über sein Garten­haus in Biber­ach bis hin zu seinen Gärten in Weimar und dem Land­gut in Oß­mann­stedt.

Museum, Warthausen

Knopf u. Knopf

Histo­ri­scher Bahn­hof von Wart­hausen, End­station der ein­zi­gen noch voll­stän­dig erhal­te­nen Schmal­spur­bahn in Baden-Würt­tem­berg. Ge­schichte des Knopfs.

Museum, Bad Buchau

Feder­see­museum

Museum in­mitten einer fas­zi­nie­ren­den Moor­land­schaft, am Rande eines seit der Eiszeit ver­lan­den­den Ge­wäs­sers. Gut er­hal­tene Jagd­lager. Neues archäo­logi­sches Frei­gelände mit Haus­rekon­struk­tionen aus der Stein- und Bronze­zeit.

Museum, Mietingen

Erinne­rungs­stätte Bal­tringer Haufen

Ab 26.4.2024, Ulm

honey & bunny

Das Künstler­duo honey & bunny bringt Super­markt­regale und Hoch­beete in die Aus­stellungs­räume, um sie mit neuen Inhalten zu füllen.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
Pressemitteilungen willkommen
#3099186 © Webmuseen Verlag