Ansichtssache
Werke von Hanna Herrmann und Ruth Rall
Bis 24.9.23, Staffelseemuseum Seehausen am Staffelsee
In diesem Jahr hätte die Seehauser Fotografin Ruth Rall ihren 75. Geburtstag gefeiert. Sie kam als erstes Kind des Künstlerpaares Hanna und Anselm Herrmann 1948 in Leipzig zur Welt. 1949 gelang es der Familie, in den Westen zu flüchten und in Garmisch-Partenkirchen eine neue Heimat zu finden. Hier wuchs Ruth zusammen mit ihrem Bruder Andreas auf.
Von 1968 bis 1970 besuchte sie die Bayerische Staatslehranstalt für Photographie in München. Nach dem Abschluss arbeitete sie zunächst als fotografische Assistentin in der Werbung und in der Firma ihres Vaters, ab 1972 schließlich als freie Fotografin. Mit zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen sowohl im In- und Ausland und als gefragte Portraitfotografin machte sie sich schon bald einen Namen. 2021 verstarb sie nach langer Krankheit.
Ihre Mutter Hanna Herrmann wurde in Mannheim als Hanna Sauter geboren, zog dann 17-jährig mit ihrer Familie nach Leipzig und besuchte dort vier Jahre lang die Kunstgewerbeschule. Hier erlernte sie die traditionellen Techniken einer „Gebrauchsgraphikerin” wie Zeichnen, Schriftgraphik und Holzschnitt. Jung verheiratet folgte sie ihrem Ehemann Anselm Herrmann mit ihrer zehn Monate alten Tochter Ruth nach Garmisch-Partenkirchen, wo ihr Mann gemeinsam mit einem Partner eine Firma für Fotoreproduktion gegründet hatte.
Über 30 Jahre hinweg bereicherte Hanna Herrmann mit ihren Gemälden, Holz- und Linolschnitten und ersten Hinterglasbildern das künstlerische Leben in Garmisch-Partenkirchen. Sie war Mitglied des dortigen Künstlerbundes und in zahlreichen Ausstellungen vertreten, ehe sie 1978 nach Seehausen zur Familie ihrer Tochter Ruth zog. 2004 starb Hanna Herrmann nach kurzer Krankheit.
Die „Mutter-Tochter-Ausstellung” inspiriert sowohl mit humor- und phantasievollen Linolschnitten, Zeichnungen, Hinterglasbildern und Kleinplastiken von Hanna Hermann wie auch mit Ruth Ralls kreativen, meditativen und spirituellen Schönheiten.