Beitrag v.
10.9.2022
Holzflößer zu „Arktikum (Museum)”, FI-96200 Rovaniemi
Elch zu „Arktikum (Museum)”, FI-96200 Rovaniemi
Rentiere zu „Arktikum (Museum)”, FI-96200 Rovaniemi
Fellschuhe zu „Arktikum (Museum)”, FI-96200 Rovaniemi
Moltebeeren zu „Arktikum (Museum)”, FI-96200 Rovaniemi
Pelzhändler zu „Arktikum (Museum)”, FI-96200 Rovaniemi
Polarkreismodell zu „Arktikum (Museum)”, FI-96200 Rovaniemi
Eingang zu „Arktikum (Museum)”, FI-96200 Rovaniemi

Museum

Arktikum

Pohjoisranta 4
FI-96200 Rovaniemi
+358-16-3223260
info@arktikum.fi
Jan bis Nov:
Di-So 10-18 Uhr
Dez bis Dez:
tägl. 10-18 Uhr

Das Wissenschaftszentrum und Museum bringt seinen Besuchern die Natur, die Kulturen und die Geschichte des Nordens näher.

Steinzeitsommer

Im Sommer lebten die Steinzeitmenschen mit ihren Familien in der Nähe der fischreichen Gewässer des Landesinneren. Die leichten Koten aus Fellen oder Birkenrinde boten ausreichenden Schutz. An den Sandfeldufern wurde hart für den Winterbedarf gearbeitet: u.a. wurden Lederkleidungsstücke, Gegenstände aus Holz, Birkenrinde, Wurzeln, Knochen, Horn und Stein gefertigt, es wurden Schmucksachen, Erdfarben, Tongefäße und kleine Tonfiguren hergestellt sowie große Mengen an Nahrungsreserven, Fleisch, Für den Fisch, Beeren, essbare Wurzeln usw. gesammelt und haltbar gemacht. Auch die zur Jagd von Kleinwild und Vögeln verwendeten Fallen und Waffen waren den Umständen entsprechend effektiv und praktisch.

Biber

Der Biber (Castor fiber) gehört zu Finnlands einheimischsten Tieren, die nach der Eiszeit besonders in der Litorina-Phase im Vormarsch waren. Knochenfunden zufolge war der Biber in vorgeschichtlichen Zeiten auch in Lappland ein verbreitetes und wegen seines Fleisches und Pelzes begehrtes Wild. Vielleicht wurde auch schon früh damit begonnen, das cremeartige Sekret der Duftdrüsen des Bibers als Heilmittel gegen verschiedene Krankheiten und Gebrechen zu

verwenden.

In der Gegend von Rovaniemi wurde der Biber dem Fundmaterial zufolge besonders in der älteren Metallzeit gejagt: fast 90 Prozent der Knochenreste, die an einem etwa 2000 Jahre alten Eisenherstellungsort gefunden wurden, bestanden aus Biberknochen.

Braunbär

Das kuschelige, teddyähnliche Erscheinungsbild des Bären täuscht, denn in Wirklichkeit ist er ein agiles Raubtier. Er schwimmt, taucht, klettert, springt und bewegt sich mühelos auf unterschiedlichstem Terrain.

Der größere der Bären in der Ausstellung ist das erwachsene Weibchen und das kleinere ein zweijähriges Jungtier. Bärenjunge sind echte Musterkinder. Auf Befehl der Mutter klettern sie auf einen hohen Baum. Die enge Beziehung zwischen der Mutter und den Jungen hält lange an, da sich Weibchen äußerst selten in zwei aufeinanderfolgenden Jahren fortpflanzen. Im Herbst bringt die Mutter Jungtiere mit einem Gewicht von bis zu dreißig oder vierzig Kilogramm in den Winterbau.

Der Bär ist ein Allesfresser. Auf seinem Speiseplan stehen sowohl Fleisch als auch Fisch, aber er frisst auch Pflanzen, Pflanzenteile und Insektenlarven - und natürlich Honig, wenn er ihn bekommt. Am Ende des Sommers, wenn die Beeren reif sind, fressen die Bären sie auf und bauen ihre Fettschicht für den Winter. Während des Winterschlafs in einer Höhle verlangsamen sich die Vitalfunktionen des Bären, und die Körpertemperatur sinkt. In dieser Zeit bringt die Bärin ihre Jungen zur Welt.

Bären verteidigen keine eigentlichen Territorien. Sie leben in Gemeinschaftsgebieten, die für Männer Hunderte von Quadratkilometern groß sein können. Die Mitglieder der Community kennen einander.

Elchkopf von Lehtojärvi

Für die Finnen der Steinzeit war der Elch das vielleicht begehrteste Beutetier, das bereits in der in der vorkeramischen Zeit vor über 7.000 Jahren ausgiebig gejagt wurde. Die außergewöhnliche Bedeutung des Elches als Wild spiegelt sich auch in Felsmalereien wider. Wie auch die Jagdrituale zielten sie vermutlich auf die Sicherung des Beutebestandes ab. Die hölzerne Elchkopfskulptur vom Lehtojärvi in Rovaniemi, gefunden 1955 bei der Bebauung eines Sumpffelde, ist etwa 8.400 Jahre alt und hängt mit den nahe gelegenen vorzeitlichen Wohnplätzen zusammen. Bei der Skulptur fallen die Ohren, die Augen, die Schnauze und die Nüstern auf. Aufgrund der Löcher kann der Schluss gezogen werden, dass sich hinten auf den Ohren ein Geweih befunden hat. Das Loch am Hals und der Hohlraum weisen auf eine Befestigung hin. Offensichtlich diente die Holzskulptur als Bugschmuck eines Bootes.

Der Elch stand mehrere Male am Rande des Aussterbens, zuletzt wurde in den 1920er Jahren das Ende seiner Existenz verkündet. Es ist das Verdienst der Hegungen und der Überwachung, dass es anders gekommen ist. Der Elchbestand wurde wieder zahlreicher und erreicht heute eine nie dagewesene Stärke.

Sammeln

Die Brombeere (Rubus chamaemorus) ist eine der wertvollsten natürlichen Beeren. Sie wächst in ganz Finnland, aber der größte Teil der Ernte kommt aus Nordfinnland. Die beste Erntezeit in den Aapa-Ebenen von Peräpohjola ist Ende Juli, in Oberlappland dauert die Erntezeit bis weit in den August hinein.

Hilla ist neben der Preiselbeere die wirtschaftlich wichtigste Beere in Lappland, und in guten Erntejahren können die Verkaufserlöse beträchtlich sein.

Die Kastanienernte ist jedes Jahr sehr unterschiedlich, vor allem je nach Wetterlage im Frühsommer. Kalte Nächte, kaltes Wetter, Stürme und starke Regenfälle während der Blütezeit verderben leicht die Ernte, und auch Hitze und Trockenheit sind für die Bäume schädlich.

Während der sommerliche Hochsaison tauchen Autos entlang der Waldwege auf, und Menschen mit Eimern und Rucksäcken bewegen sich entlang der von Rentieren und Vögeln bewohnten Ebenen. An einem sengenden Sommertag im Sumpf herumzuwaten in Gesellschaft von blutrünstigen Mücken, Geiern und Spechten ist echte Fitness.

Der Verfasser hat das Museum am 20.08.2022 besucht.

POI

Museum, Alta

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Museum, Varkaus

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Mehr als 400 Spiel­dosen, auto­mati­sche Klaviere und Orche­ster, Instru­mente vom Taschen­format bis hin zum 5.000 kg schweren Orche­strion. Musik von Mozart bis Lady Gaga.

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Roads not Taken

Anhand von 14 markanten Ein­schnitten der deutschen Geschichte werden die Wahr­schein­lich­keiten von ausge­bliebener Geschichte gezeigt: verhindert von Zufällen oder dem Gewicht persön­licher Unzu­länglich­keiten.

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Über fünf Jahr­zehnte schuf Nancy Holt ein richtungs­weisen­des Werk aus Text, Poesie, Foto­grafie, Film, Video und Land Art.

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Ab 15.6.2024, Hamburg

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Paolo Pelle­grin. Fragile Wunder

Paolo Pelle­grins Foto­grafien nehmen uns mit auf eine bild­ge­waltige Reise um die Welt

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