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16.2.2019
 zu „Auf Messers Schneide”, DE-10117 Berlin
Otto Hoyer, Ferdinand Sauerbruch bei einer Operation, München, 1922, Öl auf Leinwand

Ausstellung 22.03.19 bis 02.02.20

Auf Messers Schneide

Der Chirurg Ferdinand Sauerbruch zwischen Medizin und Mythos

Berliner Medizinhistorisches Museum

Charitéplatz 1
DE-10117 Berlin
030-450-536122
bmm(at)charite.de
Ganzjährig:
Di, Do-Fr, So 10-17 Uhr
Mi, Sa 10-19 Uhr

Wie kein zweiter Arzt gilt Ferdinand Sauerbruch (1875-1951) als Inbegriff des Chirurgen. Gleichzeitig scheiden sich an ihm die Geister. Im Operationssaal gibt er alles, behandelt jeden ohne Unterschied. Als Generalarzt und Forschungsgutachter wusste er in der Zeit des Nationalsozialismus aber auch um die Praxis verbrecherischer Menschenversuche im KZ und erhob seine Stimme dagegen nicht. Wie ging das zusammen? Wer war dieser Mensch? Wie wurde er zum zwiespältigen Idol?

Die Ausstellung zielt auf „den ganzen Sauerbruch”. Sie folgt seinem beruflichen Werdegang aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. Zeichnet seine wesentlichen Lebensstationen über Breslau, Zürich und München bis Berlin nach. Würdigt seine medizinischen Leistungen wie die Entwicklung der Unterdruckkammer für Operationen am offenen Brustkorb oder die Konstruktion aktiv beweglicher Prothesenarme. Die Ausstellung begleitet seine Auftritte auf öffentlicher Bühne und zeigt ihn als politischen Akteur. Dabei wird auch seine ambivalente Haltung zum Nationalsozialismus thematisiert.

Deutlich wird, wie sein Ansehen über das Kriegsende hinauswuchs, das er operierend im Bunker der Charité-Chirurgie erlebte. Bis heute prägt seine Figur maßgeblich das Bild des ärztlichen Halbgottes in Weiß.

POI

Ausstellungsort

Berli­ner Medizin­histo­ri­sches Museum

Re­kon­stru­ierte Etage des alten, von Rudolf Vir­chow vor 100 Jahren ge­grün­deten Patho­logi­schen Museums. Rund 1000 Präpa­rate wie mon­ströse Tu­more und sel­tene Fehl­bil­dun­gen. Medi­zi­ni­sche Instru­mente.

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Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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