Museum der Phantasie, Bernried
Augenfutter
Buchheims bretonische Bilder 1941-1944
1941, mit 23 Jahren, kommt Lothar-Günther Buchheim als Kriegsberichterstatter und Kriegsmaler in das besetzte Frankreich. Der junge Kunststudent im Range eines Leutnants erfüllt seine Aufgabe akkurat: Er zeichnet Schiffe und Kriegsgerät, und er porträtiert die Heroen der Marine: Kameraden, Kommandanten und hochrangige Offiziere. Auch Großadmiral Dönitz steht ihm Modell.
Nebenher findet er Zeit, seiner Leidenschaft nachzugehen. Trotz der trügerischen Verheißung und des verheerenden Schreckens des Krieges hört er nicht auf, seine Umwelt mit den Augen eines Künstlers zu sehen.
An der Côte Sauvage trifft er auf eine Landschaft, die ihn fesselt. „Die Natur malt mit!“, das ist sein Credo. Er liebt es, wenn Wind und Wetter an seinen Bildern mitmalen und Strukturen kontrollierten Zufalls hinterlassen. Immer wieder bannt er in Tuschezeichnungen und Aquarellen den Eindruck, den die schroffe Felsenlandschaft und die brandende See in ihm hinterlassen. Angetan ist er auch von alten Fischerbooten, deren aufgefächerte Beplankung er oft auf seinen Blättern festhält.