Ausstellung 06.10.19 bis 31.10.21
Die Ausstellung zeigt das Werk von Otto Bartning (1883-1959), einem der Begründer der Bauhaus-Idee und ein Protagonist des modernen Kirchenbaus. Im Zentrum der Ausstellung steht Bartnings Beitrag zur Entwicklung des seriellen Bauens. Bis heute einzigartig ist das von ihm ab 1945 entwickelte Notkirchenprogramm.
Die Modernisierung der Architektur und der Bauproduktion ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein wichtiges Anliegen der reformorientierten Architekten. Vorbild ist die industrielle Produktion der Automobilindustrie in Amerika. Architekten übertragen die Arbeitszerlegung und serielle Fertigung auf die Bauproduktion in Europa. Es entstehen Wohnbauten nach industriellen Herstellungsmethoden. Otto Bartning ist an dieser Entwicklung wesentlich beteiligt. Er überträgt die industrielle Produktion auch auf den Kirchenbau und entwickelt richtungsweisende Siedlungs- und Sozialbauten. Bei aller Funktionalität und Ökonomie versucht er der menschlichen und spirituellen Dimension stets Raum zu geben.
1928 baut Bartning eine Stahlkirche für die Ausstellung der Evangelischen Kirche auf der PRESSA in Köln. Dafür entwickelt er einen Montagebau aus industriell gefertigten, normierten Doppel-T-Trägern. Zwischen den unverkleideten Stützen werden die Wandteile durch nahezu raumhohe Fenster der Künstlerin Elisabeth Coester geschlossen. Diese werden in der Ausstellung erstmals rekonstruiert. Auch die originalen Glocken der Stahlkirche sind in der Ausstellung zu sehen. Nur sie sind von der im Krieg zerstörten Kirche übriggeblieben.
Als Teil des Notkirchenprogramms konstruiert Bartning ab 1950 den kleineren Typ Diasporakapelle. Die baulichen und programmatischen Besonderheiten des Notkirchenprogramms, die in der Ausstellung aufbereitet werden, können anhand eines originalen Bauwerks auf dem Museumsgelände nachempfunden werden.
Ein weiterer Fokus der Ausstellung liegt auf der Entwicklung des seriellen Bauens von Wohnbauten auch nach Bartnings Tod im Jahre 1959. Seit Anfang der 1960er-Jahre finden Fertighäuser guten Absatz, so dass sie auch von Kaufhäusern angeboten werden. Auf dem Gelände des Freilichtmuseums Kommern kann ein originales Quelle-Fertighaus besichtigt werden.
Ausstellungsort
Baudenkmäler und andere Zeugnisse rheinischer Alltags- und Festultur. Textilien, Möbel, Hausrat, Spielzeug, Keramik, Handwerk, Landwirtschaft, ländliche Gebäude.
Museum, Mechernich
Zentrum, Heimbach
Ausstellung „Waldgeheimnisse”, ein begehbares Hörspiel. Ertastbare Präparate und Erklärungen in Punktschrift.
Museum, Zülpich
Propsteigebäude, unter dessen Vorplatz in den 1930er Jahren die römische Thermenanlage der früheren Kleinstadt "Tolbiacum" ausgegraben wurde. Regionalgeschichte und Archäologie. Ausgrabungsfunde.
Zentrum, Heimbach
Wissenswertes zu Natur und Umwelt, Technik und Geschichte, Kunst, Kultur und Kuriosa des Wassers in der Eifel. Schülerwasserlabor, Computersimulationen und große See-Aquarien.
Bis 30.6.2024, Brühl
Eigens für die Ausstellung im Max Ernst Museum fertigte die Künstlerin neue Arbeiten, darunter Werke der Reihe Color Floating, in der sie Lampen mit farbigen Nylonstrümpfen bespannt.