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9.4.2017
 zu „Bayerwald Handwerksmuseum (Museum)”, DE-93474 Arrach
Das Handwerksmuseum
Foto: Bärwurzerei Drexler

Museum

Bayerwald Handwerksmuseum

Ganzjährig:
So 11-18 Uhr
Mo-Sa 9-18 Uhr

Das von der Familie Drexler geführte Handwerksmuseum präsentiert alte bayerische Handwerksberufe der Region wie Schuster, Drechsler, Besenbinder, Zimmermann, Zündholzhobler, Holzhauer, Schreiner, Schmied, Fassbinder, Wagner, Schnapsbrenner, Sattler und Schlosser.

Der Schmied

Im Mittelalter teilte sich das Schmiedehandwerk in Grobschmiede und Feinschmiede. Die Grobschmiede waren Hufschmiede, Sichel-, Dengel-, und Waffenschmiede, aus den Feinschmieden entwickelte sich das Schlosserhandwerk mit allen seinen Zweigen, zu denen sogar die Uhrmacher gehörten. Im Bayerischen Wald gab es diese Spezialisierung nicht: der Mann, der die schönen Grabkreuze schuf, den Dreifuß für den Herd und den eisernen Spanhalter, der konnte auch ein Hufeisen formen, Hacken und Schaufeln schmieden und Möbelbeschläge fertigen.

Der Schreiner

Noch vor wenigen Jahrzehnten stellten die Schreiner ohne Maschinen Meisterarbeiten her. Ältestes Möbelstück im Bauernhaus ist eine Jahrhunderte alte Truhe. Später kamen die Schränke hinzu und zu den früher allein gebräuchlichen Bänke die Stühle. Aus der Werkstatt des Schreiners kam auch das Kastenbett, die Wiege, der Tisch und der Schüsselkorb.

Der Drechsler

Becher, Teller, Schlüsseln, Büchsen, Stühle, Schemel, Spinnräder und Kerzenleuchter, aber auch Handwerksgeräte, Faßhähne, Drehteile für Möbelschreiner, Gerätestiele und Eggen und sogar Pfeifen und Musikinstrumente wurden mit Hilfe von Drehröhren, Drehmeißeln, Dreheisen und Bohrwerkzeugen auf der Wippdrehbank (13. Jahrhundert) und der im 18. Jahrhundert gebräuchlichen Fußdrehbank mit Kurbel und Schwungrad aus Holz gedrechselt.

Der Zimmermann

Der Zimmermann zählt zu den ältesten Handwerksberufen. Beim Hausbau errichtet er das hölzerne Rahmen- und Ständerwerk sowie den Dachstuhl. Das Bohren hölzerner Brunnenrohre war ebenfalls Arbeit der Zimmerer, im Bayerischen Wald verlegte man auch nach dem zweiten Weltkrieg noch vereinzelt Holzrohre.

Der Schuster

In der Regel benötigte der Schuster, der nicht selten auch ins Haus kam, für ein Paar neue Schuhe einen ganzen Tag Arbeit. Die Schuhe hielten viele Jahre und wurden oft von den älteren Familienmitgliedern an die Jüngeren weitergegeben. Die Nähmaschine tauchte in der Schusterwerkstatt erst kurz vor 1900 auf, die Schleifmaschine gar erst nach 1900. Klebepressen wurden ab ca. 1920 in den Werkstätten verwendet.

Die Bauernstube

Die Nachbildung einer Bauernstube aus dem 19. Jahrhundert, früher vielseitig zum Herstellen von Holzschuhen, zum Besenbinden oder zum Rechenmachen genutzt und mit altem Geschirr, einem Ofen, Spinnrad, dem Herrgottswinkel, einem Butterfass und sogar einem echten Kienspanhalter ausgestattet, lädt zum Verweilen ein.

Insgesamt stellt das Museum über 2000 Exponate, Geräte und Maschinen zum Thema Handwerk aus.

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Rainer Göttlinger
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