Ausstellung 08.12.23 bis 25.02.24
Bernd Schwarzers Bilder „stehen zwischen erstaunlichen Vereinfachungen und staunenswertem Weitblick, zwischen Hoffnung und Apell”, hat Manfred Schneckenburger 2008 über einen der vielseitigsten Künstler dieser Tage geschrieben.
Der 1954 in Weimar geborene und seit langem in Düsseldorf beheimatete Kosmopolit Schwarzer hat im Laufe der letzten vier Jahrzehnte eine eigenwillige Ikonographie entwickelt, die nicht immer leicht zu entschlüsseln ist. Diese Vielseitigkeit hat ihren Preis: Es gilt, sich immer wieder die verschiedenen Kapitel dieser künstlerischen komplexen Äußerungen anschaulich zu vergegenwärtigen. Die 17 im Osthaus Museum gezeigten Objektbilder aus den letzten 40 Jahren sowie die Plastik „Europäischer Adler“ und vier Farbplastiken widmen sich seinen zentralen Themen Deutschland und Europa, wobei nicht nur die politischen Zusammenhänge im Vordergrund stehen, sondern auch ästhetische.
Schwarzer entwickelte zu Beginn der 1980er Jahre eine abstrakt-farbstarke, fast rauschhafte Ikonographie mit der Möglichkeit, sich bisweilen auch figürlich zu äußern. Seine spezifisch-pastose Malerei in Öl, die ein Alleinstellungsmerkmal darstellt, ist bis heute ungebrochen. Die Deutschland-Themen entstanden nicht aus nationalem Interesse, sondern aus der Betroffenheit über die deutsche Teilung und das dazugehörige Leid der Menschen.
Die europäischen Themen haben ein gewaltiges Oeuvre entstehen lassen – das Europawerk, welches in den beiden labyrinthartigen, großflächigen Düsseldorfer Ateliers bis heute entsteht. Diese Ateliers ähneln einer Requisitenkammer und dienen als Materiallager, aus dem heraus eine unendliche Anzahl Fundstücke aus aller Welt entnommen werden kann: Batterien von Farbtuben, Pinseln, Spachteln, Papptellern mit und ohne Farben, Kaffeetüten, Schirme, Transportkisten sowie bemalte Hemden, Zeitungsstapel, Bücher, Europafahnen und vieles mehr.
Ausstellungsort
Moderne und zeitgenössische Kunst. Rund 1000 Werke der Malerei, knapp 800 Plastiken und Skulpturen sowie circa 250 Künstler-Objekte.
Im gleichen Haus
Lebenswerk des Hagener Künstlers Emil Schumacher, einer der bedeutendsten Vertreter expressiver Malerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Museum, Hagen (Westfalen)
Schauplatz, Hagen (Westfalen)
Bis ins Detail wie 1940 rekonstruierte und eingerichtete Bunkerräume. Leben der Schutzsuchenden von damals. Kleinkinder-Gasschutzjäckchen, Bunkertelefon, Granat- und Bombensplitter, eine Original-Fliegerbombe und eine V2-Raketenspitze.
Museum, Hagen (Westfalen)
42ha großes, landschaftlich reizvolles Gelände mit über sechzig wiederaufgebauten Werkstätten. In bis zu zwanzig davon wird täglich vorgeführt und produziert.
Museum, Hagen (Westfalen)
Museum, Hagen (Westfalen)
Denkmalgeschütztes „Haus Stennert”. Historisches rund um den Zwieback, die Brandt-Werke, die Gründerfamilie. Gründerzimmer, Zwiebackproduktion, begehbare Markenzwieback-Schachtel.