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30.9.2021
Waldmüller, Fronleichnamsmorgen zu „Bessere Zeiten?”, AT-1030 Wien
Ferdinand Georg Waldmüller, Am Fronleichnamsmorgen, 1857
© Belvedere, Wien, Leihgabe des Vereins der Freunde der Österreichischen Galerie Belvedere

Ausstellung 12.05.21 bis 27.02.22

Bessere Zeiten?

Waldmüller und das Wiener Biedermeier

Österreichische Galerie Belvedere

Prinz Eugen-Straße 27
AT-1030 Wien
01-79557-134
info@belvedere.at

Biedermeier: ein viel zitiertes und oft diskutiertes Wort unserer Tage. Macht sich ein bürgerlich-idyllischer Lebensstil in unserer Gesellschaft breit? Was ist Biedermeier eigentlich? Ist ein Blick auf diese Epoche ein Blick auf bessere Zeiten?

Französische Revolution und Napoleon haben die Habsburgermonarchie in ihren Grundfesten erschüttert. Durch Repression versucht sie die alte Stärke wiederzuerlangen Das Bürgertum gewinnt ein neues, bis dahin ungekanntes Selbstbewusstsein. Im Zentrum steht die Familie, das sprichwörtliche häusliche Glück. Gleichzeitig ziehen sich deren Protagonistinnen und Protagonisten aus dem politischen Leben zurück.

Die scheinbare Idylle des Privaten wurde zum herrschenden Ideal. Darstellungen häuslichen Lebens kehrten zunehmend in die Kunst ein. Die Salonkultur hatte Hochkonjunktur. In der bildenden Kunst wurden in dieser Zeit Familienporträts, Einblicke in die beschauliche Heimeligkeit oder Blumenbilder beliebt. Die heimatliche Landschaft als Ort der Identifikation wurde zum gefragten Motiv.

Dennoch blieb die Kunst auch in dieser Zeit nicht gänzlich unkritisch: Darstellungen von vermeintlich beschaulichen oder anrührenden Szenen kippen bei genauerer Betrachtung in ihr Gegenteil. Armut, und gesellschaftliche Ausgrenzung sind die „versteckten“ Themen der Biedermeiermalerei.

Die Ausstellung erzählt von der Zeit der Metternich’schen Restauration, der Stärkung des Bürgertums und seinem gleichzeitigen Rückzug aus der Sphäre politischer Verantwortung ins Private.

Mit Werken von Ferdinand Georg Waldmüller, Friedrich von Amerling, Rosalia Amon, Josef Danhauser, Thomas Ender, Peter Fendi, Pauline Koudelka-Schmerling, Carl Schindler, Franz Steinfeld, Adalbert Stifter u.a.

POI

Ausstellungsort

Öster­reichi­sche Galerie Belve­dere

Barockes Ensemble aus zwei Schloßbauten mit verbindender Gartenanlage.

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Garten Belve­dere

Eine der be­deu­tend­sten baro­cken Garten­anlagen Euro­pas in fran­zö­si­schem Stil, erbaut ab 1697 im Auftrag Prinz Eugens. Symmetrische Blumenparterres, Wasserbassins, Absätze und Treppen, beschnittene Hecken und mehr.

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Historische Alpenpflanzensammlung der Bundesgärten. Rhododendronblüte (ab April), Bonsai-Sammlung mit über 100 japanischen Bonsai.

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Oberes Belve­dere

Be­deu­tend­ste Samm­lung öster­rei­chi­scher Kunst des 19. und 20. Jahr­hun­derts im inter­natio­nalen Kon­text: Klimt, Schiele, Amer­ling u.v.m.

Bis 23.3.2025, nebenan

Schau! Samm­lung Belve­dere

Im Zentrum des chrono­logischen Rund­gangs stehen rund zehn Künstler­porträts, anhand derer die jeweiligen Produktions­bedingungen und Verände­rungen einer Epoche ver­deutlicht werden.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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