Ausstellung 25.06. bis 01.11.21
Joseph Beuys gehört zu den wirkmächtigsten Erneuerern der Kunst im 20. Jahrhundert: ein grenzüberschreitender Denker, hochpolitischer Künstler und eine polarisierende Persönlichkeit, die gleichermaßen Bewunderung wie harsche Ablehnung heraufbeschwor.
Beuys propagierte nicht weniger als eine vollkommen neue Auffassung von Kunst als gesellschaftliche Kraft. Seine radikale Erweiterung des Kunstbegriffs ging einher mit einer progressiven Vision von sozialer und politischer Neuordnung.
Wie ist es zu erklären, dass dieser Künstler, dessen Werk für einen so umfassenden Umbruch steht, sich ausgerechnet in Wilhelm Lehmbruck eine ausdrückliche Bezugsgröße sucht? Die Begegnung mit dem Werk des 40 Jahre älteren Bildhauers und Zeichners Wilhelm Lehmbruck, das im Kontext seiner Zeit als progressive künstlerische Positionen gelesen werden muss, bedeutete für Beuys eine Initialzündung: „Ich sah eine Skulptur von Lehmbruck und unmittelbar ging mir die Idee auf: Skulptur – mit der Skulptur ist etwas zu machen. Alles ist Skulptur.”
Lehmbruck und Beuys waren überzeugt, dass Kunst die Kraft hat, nicht nur die Welt zu erklären, sondern sie zum Besseren zu verändern. Lehmbrucks Satz, „Skulptur ist das Wesen der Dinge, das Wesen der Natur, das, was ewig menschlich ist” führt Beuys letztlich weiter zu seinem Begriff der Sozialen Skulptur.
In der Ausstellung werden wichtige Werke beider Künstler präsentiert. Darunter von Joseph Beuys die Honigpumpe am Arbeitsplatz (documenta 6, 1977), die Straßenbahnhaltestelle (Venedig Biennale 1976) und der Raum Voglio vedere le mie montagne aus dem Van Abbemuseum. Die Auswahl an Skulpturen von Wilhelm Lehmbruck, die den zweiten Kern der Ausstellung ausmachen (u. a. Die Kniende, der Kopf eines Denkers, der Gestürzte und der Emporsteigende), stammt zu einem großen Teil aus dem Lehmbruck Museum in Duisburg.
Ausstellungsort
Kunst- und kulturgeschichliche, naturwissenschaftliche sowie archäologische Ausstellungen.
Ab 25.4.2024, Bonn
Die großformatigen und ungemein kraftvollen Gemälde von Katharina Grosse erzeugen durch ihre nachdrückliche, materielle Präsenz eine gesteigerte Sinneswahrnehmung.
Museum, Bonn
Rheinischer Expressionismus mit Hauptwerken August Mackes, westdeutsche Kunst der 1950er bis 1990er Jahre. Werkgruppen einzelner Künstler wie z. B. Georg Baselitz, Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Sigmar Polke und Rebecca Horn.
Museum, Bonn
Umfangreiche Dauerausstellung und Wechselausstellungen zur neueren deutschen Geschichte: informativ und unterhaltend, erlebnisorientiert und besucherfreundlich, interaktiv und multimedial.
Museum, Bonn
„Unser Blauer Planet Leben im Netzwerk”: großräumig im zentralen Kuppelraum des Erdgeschosses inszenierte Savannenlandschaft. Nachbildung eines Baobabs, eines Affenbrotbaumes.