Ausstellung 06.03. bis 30.12.22
Der noch vorhandene Behandlungsstuhl aus der ehemaligen Arztpraxis von Dr. Wilhelm Schüler aus Büchenbeuren war Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit einem medizinhistorischen Thema im Hunsrück-Museum Simmern. Tatsächlich könnte der ausgewählte Zeitraum der Darstellung noch weiter zurückreichen, denn bereits aus dem 16. Jahrhundert sind medizinhistorische Quellen, wie z.B. das Rezeptbuch der Pfalzgräfin Katharina aus dem Hause Pfalz-Simmern oder Akten des Hospitälchens, bekannt.
Das Thema insgesamt ist vielschichtig, und so kann die Ausstellung nur an ausgewählten Aspekten versuchen, der medizinischen Versorgung der Bevölkerung im Hunsrück, mit Schwerpunkt auf dem alten Landkreis Simmern, näher zu kommen.
Zwar gibt es verschiedene Einzeluntersuchungen oder eben nur Hinweise, eine systematische Gesamtuntersuchung wartet noch auf ihre Fertigstellung. Der Landarzt Dr. Wilhelm Schüler steht exemplarisch für eine ganze Generation von Landärzten, welche die Versorgung der Bevölkerung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sicherstellten.
Im Hunsrück gab es seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert erste Apotheken, eine gesetzliche Krankenversicherung wurde in Deutschland 1883 eingeführt, und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden die beiden Krankenhäuser in Simmern.
Heilkundige Personen waren in dieser Zeit wichtige Anlaufstellen, auch sprach man Wasserquellen heilende Wirkung zu. Krankheiten wie Grippe, Masern, Scharlach und Typhus hatten oftmals tödlichen Ausgang und gehörten zum ohnehin schweren Alltagsleben. Kinder, Alte und schwache Personen wurden während regional grassierender Epidemien dahingerafft. Die Erfindung des Penicillins 1928 schaffte ein wenig Abhilfe.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann sich die Situation zunehmend zu verbessern, mit dem Hinweis, dass alle Kriege der Vergangenheit dazu beitrugen, medizinische Fortschritte zu erreichen. Wundärzte spielten in diesem Zusammenhang seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle.
Ausstellungsort
Museum, Simmern
Ehemaliger Pulverturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung Simmerns. 1799 war hier der Räuberhauptmann Johannes Bückler, genannt Schinderhannes, inhaftiert, in der Nacht auf den 20. August gelang ihm die Flucht.
Bis 28.4.2024, Koblenz
Coexist stellt die Zwischenräume in den Fokus der Kunst. Es fragt danach, was eine Gesellschaft zusammenhält und welche Rolle die Kunst dabei spielen kann.
Bundenbach
Keltische Kleinburg der Treverer, genutzt vom 3. bis ins 1. Jahrhundert v. Chr., auf einem von drei Seiten durch steile Hänge geschützten Bergsporn. Rekonstruktion der Altburg, Felsenkeller.
Burg, Niederheimbach
Raubritterburg, die im Zuge der Auseinandersetzungen mit dem Rheinischen Städtebund 1282 von König Rudolf von Habsburg zerstört und später für Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen und seine Brüder Carl und Albrecht im Stil der Rheinromantik wiederaufgebaut.
Museum, St. Goar
Burg, Cochem/Mosel
Erstmals 1051 erwähnte mittelalterliche Reichsburg, nach Beschädigung im pfälzischen Erbfolgekrieg vom Berliner Kommerzienrat Louis Ravené im 19. Jahrhundert liebevoll restauriert und neugotisch wieder aufgebaut.