Museum

Bonnefantenmuseum Maastricht

Maastricht: Markantes Kuppelgebäude. Maastrichter Silber, Neutelings-Schatzkammer, mittelalterliche Holzskulpturen, italienische Malerei des 14. bis 16. Jahrhunderts, niederländische Malerei des17. Jahrhunderts (Rubens).

Das Bonnefantenmuseum hat seinen Namen von dem Gebäude, in dem es von 1951 bis 1978 untergebracht war: er ist eine Verballhornung von „Couvent des bons enfants” (Kloster der guten Kinder). Mit seinem zinkgedeckten Kuppelbau, entstanden nach Plänen des italienischen Architekten Aldo Rossi, ist es zugleich eine architektonische Landmarke.

Maastrichter Silber

Maastricht nimmt in der Silberschmiedekunst eine besondere Stellung ein: seit dem frühen 14. Jahrhundert gibt es hier Silberschmiede. Vieles ging jedoch durch Kriegshandlungen verloren.

Beim Maastrichter Silber gibt es zwei Tendenzen: die strengen Entwürfe, die von den niederländischen Delegierten in Auftrag gegeben wurden, und die überschwänglichen südländischen Objekte, die vom wohlhabenden Bürgertum geliebt wurden. Die Sammlungen ergänzen sich gegenseitig, spiegeln die persönlichen Motive der Sammler wider und erzählen jeweils ihre eigene Geschichte.

Schatzkammer

Die Neutelings-Sammlung stammt aus dem Nachlass von Willem Neutelings (1916-1986), der sich seit den 1960er Jahren dem Sammeln mittelalterlicher religiöser Artefakte widmete. Sie umfasst westeuropäische (Klein-) Skulpturen des Mittelalters und kann in eine Reihe von Teilbereichen unterteilt werden: französisches Email aus dem Limousin, Pariser und nordfranzösische Polyptychen, Tafeln von Alabasterretabeln aus der Gegend von Nottingham, Marmor- und Steinskulpturen aus Frankreich, Deutschland und den Niederlanden sowie Holzretabeln und Fragmente aus Flandern und Brabant.

Sein Herzenswunsch, ein eigenes Museum einzurichten, ist in Form des Neutelings-Schatzhauses im Bonnefantenmuseum in Erfüllung gegangen: sie wird der musealen Qualität der Kunstwerke gerecht und bewahrt gleichzeitig die häusliche Intimität, die für Neuteling so charakteristisch war.

Mittelalter

Zu den bleibenden Werten des Museums gehört die Sammlung mittelalterlicher Holzskulpturen aus dem 13. bis 16. Jahrhundert. Der geografische Schwerpunkt liegt auf der Region Brabant und dem Maasland.

In der Blütezeit spielten der Meister von Elsloo und Jan van Steffeswert eine wichtige Rolle. Ersterer, ein anonymer Schnitzer, verdankt seinen Spitznamen der Stadt Elsloo, in der sich sein wichtigstes Werk, eine beeindruckende Anne-Three, in der Augustinerkirche befindet. Jan van Steffeswert (ca. 1460 - ca. 1531) wiederum war seiner Zeit voraus, indem er seine Arbeiten nicht nur mit einem Meisterzeichen versah, sondern auch signierte. So sind bisher 14 signierte Werke von ihm bekannt.

Höhepunkte der Bonnefanten-Sammlung sind eine stehende Heilige aus dem Jahr 1501, eine kniende Maria Magdalena aus der Zeit um 1525 und die reich gekleidete Dame aus dem Jahr 1510.

Spätmittelalter

Zu sehen sind religiöse Szenen aus führenden Werkstätten des 16. Jahrhunderts, darunter die von Pieter Coecke van Aelst und Antwerpener Manieristen.

Frühe italien. Malerei

In der Sammlung italienischer Malerei aus dem 14. bis 16. Jahrhundert liegt der Schwerpunkt auf den norditalienischen Regionen Mailand und Venedig sowie der Toskana. Zu den Höhepunkten der Sammlung gehören die Werke von Andrea Vanni, Jacopo del Casentino und Carlo Crivelli.

17. Jahrhundert

Die verschiedenen Genres der niederländische Malerei aus dem 17. Jahrhundert sind typisch für die Niederlande in dieser Zeit. Ausgestellt sind hier unter anderem Gemälde von Peter Paul Rubens und Henri de Fromantiou.

Der Verfasser hat das Museum am 2.1.2020 besucht.

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Gemäldegalerien

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