Ausstellung 29.02.20 bis 31.01.21
Nach der Niederlage Napoleon Bonapartes (1769-1821) fassten die Vertreter europäischer Mächte 1814 unter dem Vorsitz des österreichischen Staatskanzlers Fürst von Metternich (1773-1859) die nicht ganz einfache Aufgabe, Europa neu zu ordnen.
Festgehalten wurden die Vertreter der Sechsten Koalition und der französischen Regierung von Porträtmalern; allen voran vom französischen Hofmaler und Miniaturisten Jean Baptiste Isabey (1767-1855). Diese Miniaturen dienten als Statussymbol und Kommunikationsmittel, zu einer Zeit, als noch keine fotografischen Verfahren existierten.
Das Ende des Wiener Kongresses läutete die Zeit des Biedermeiers ein. Stark geprägt durch den Fürsten von Metternich begann eine Epoche der politischen Repression und des dagegen Aufbegehrens, die in die bürgerliche Revolution von 1848 mündete. Die Zeit des Biedermeiers veranlasste die Menschen dazu, sich in den Schutz der Häuslichkeit zurückzuziehen.
Die beschauliche Lebensweise wurde als bewusst gewählt verstanden und verklärt. Sie diente als Gegenstück zur Alltagswelt: Ein idyllischer Rückzugsort, in den man seine Vision von Frieden, Glück und Harmonie übertragen konnte. Die Porträtminiaturen aus jener Zeit zeugen von bürgerlicher Familienidylle und ersetzten den geliebten Menschen während dessen Abwesenheit. Es handelt sich um künstlerisch und technisch anspruchsvolle Miniaturen, um Luxusgüter, die durch die aufkommende Konkurrenz des fotografischen Verfahrens langsam an Bedeutung verloren.
Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von Porträtminiaturen des Biedermeier aus Österreich, dem Deutschen Bund und der Deutschschweiz aus dem reichen Fundus der Miniaturensammlung des Museums.
Ausstellungsort
Werke schweizerischer, deutscher und österreichischer Künstler des 18.-20. Jh. Schweizer Malerei von Liotard über Füssli, Graff, Wolf, Agasse, Töpffer, Calame, Menn, Böcklin und Anker bis hin zu Hodler, Segantini und Giovanni Giacometti.
Haupthaus, Winterthur
Eine der schönsten modernen Kunstsammlungen der Schweiz mit herausragenden Werkgruppen vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Museum, Winterthur
Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts, der Hochblüte des "Gouden Eeuw" (goldenes Jahrhundert). Porträtminiaturen-Sammlung Emil S. Kern.
Museum, Winterthur
Museum, Winterthur
Einziges noch in dieser Art bestehendes Museum der Schweiz, das sich an den Schnittstellen zwischen Alltagskultur und Kunst, Handwerk, Design und industrieller Produktion bewegt.
Museum, Winterthur
Zeitreise von frühen Instrumenten zur Himmelsbeobachtung bis zu synchronisierten Zeitmessern. Schwerpunkte der Sammlung bilden die eisernen Konsolenuhren der Winterthurer Uhrmacher Liechti aus dem 16. und 17. Jh., Prunkuhren aus der Renaissance, Schweizer Holzräderuhren.