Ausstellung 23.10. bis 30.12.22
Wir leben – und überleben – in den Ruinen des modernen/kolonialen Weltsystems: in dessen Institutionen, Strukturen der Ungleichheit, Grenzregimen und Subjektformen. Diese untote Welt und ihre Weigerung zu sterben entladen sich mit zunehmender Gewalt. Es braucht ein Begräbnis, um andere Zukünfte möglich zu machen.
Die Ausstellung spricht über Gemeinsamkeiten und Kontinuitäten in Kosmologien und Ursprungsmythen über Zeiten und Räume hinweg. Vor diesem Hintergrund erst wird es möglich, die vorherrschende (Selbst-)Erzählung von der Moderne als geschichtlicher Zäsur neu zu denken. Ceremony nimmt dabei Bezug auf die Arbeit der jamaikanischen Theoretikerin Sylvia Wynter, für die die „Kehrseitenkosten” der Moderne eng mit den „Mutationen” von der christlichen Kosmologie hin zu einem säkularen Diskurs der Moderne verbunden sind – von Enteignung und Sklaverei bis hin zu Extraktivismus und Klimawandel.
Ceremony bringt Werke verschiedener Genres und Epochen sowie historische Dokumente mit vielen Gesprächspartnern zusammen. Es beinhaltet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm und eine Publikation.
Die Beiträge stammen von Leo Asemota, Shuvinai Ashoona, Richard Bell, Raymond Boisjoly, Gaëlle Choisne, Pauline Curnier Jardin, Alice Creischer und Andreas Siekmann, Mario Cresci, Abraham Cruzvillegas, Mariana Castillo Deball, Stan Douglas, Albrecht Dürer, Léon Ferrari, Jermay Michael Gabriel, Luigi di Gianni, Yervant Gianikian und Angela Ricci Lucchi, Leah Gordon, Nicolás Guillén, Ho Rui An, James T. Hong, Dapper Bruce Lafitte, Carlo Levi, Jane Jin Kaisen, William Kentridge, Will Kwan, Mary Reid Kelley und Patrick Kelley, Titina Maselli, Cecilia Mangini, Guadalupe Maravilla, Peter Minshall, Lemohang Jeremiah Mosese, Ernest Nash, Le Nemesiache, Rachel O’Reilly, István Orosz, Huang Yong Ping, Rosa von Praunheim, Tabita Rezaire, Elza Soares, Karlheinz Stockhausen, Jean-Marie Straub und Danièle Huillet, Kidlat Tahimik, Rosemarie Trockel, Joyce Wieland, Tania Willard, David Wojnarowicz, Xiyadie, Lawrence Paul Yuxweluptun und vielen anderen.
Ausstellungsort
Forum für zeitgenössische Künste und kritische Debatten, außereuropäische Kunst.
Bis 20.5.2024, im Haus
Im Schatten der ikonischen Bilder und ikonografischen Darstellungen von Solidarität, „geeintem Klassenkampf” und „sozialistischem Internationalismus” gab es noch eine andere Realität
Bis 21.7.2024, Berlin
Über fünf Jahrzehnte schuf Nancy Holt ein richtungsweisendes Werk aus Text, Poesie, Fotografie, Film, Video und Land Art.
Museum, Berlin
Nachlässe und Sammlungen zur deutschen Kunst und Literatur des 20. Jahrhunderts.
Bis 24.11.2024, Berlin
Anhand von 14 markanten Einschnitten der deutschen Geschichte werden die Wahrscheinlichkeiten von ausgebliebener Geschichte gezeigt: verhindert von Zufällen oder dem Gewicht persönlicher Unzulänglichkeiten.
Museum, Berlin
Europäische Kunstmusikinstrumente vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart.