Da ist etwas. Krebs und Emotionen
Bis 28.1.24, Berliner Medizinhistorisches Museum
Krebs löst Angst aus. Daran haben die Erfolge der modernen Krebsmedizin nichts geändert. Und das wird voraussichtlich auch in Zukunft so bleiben. Denn Krebs entsteht unbemerkt im eigenen Körper als existentielle Bedrohung. Mitunter wächst er über Jahre, ohne erkannt zu werden. Unbehandelt verläuft die Krankheit meistens tödlich.
Aber ist die Angst, die Menschen angesichts von Krebs empfunden haben und immer noch empfinden, eigentlich immer und überall dieselbe Angst? Und welche Rolle spielen andere Emotionen, etwa Wut, Scham, Lebenswille, Mut, Ekel, Verzweiflung, Schuldgefühle, Einsamkeit, Zuversicht und Hoffnung?
Die Ausstellung geht diesen Gefühlen nach. Sie thematisiert dabei Gefühle nicht allein als subjektive, persönliche Empfindungen. Kulturhistorische Exponate, wissenschaftliche Objekte, interaktive Medienstationen und Filminterviews machen sichtbar, wie stark Gefühle durch gesellschaftliche Normen und Moralvorstellungen geprägt werden. Im 20. Jahrhundert haben sich die Erwartungen an die Gefühle in der Auseinandersetzung mit Krebs verändert.
Der Rundgang veranschaulicht diesen Wandel und lädt Besucher dazu ein, auch über eigene Gefühle und deren kulturelle Prägung nachzudenken.