Ausstellung 24.03. bis 15.10.23
Seit vielen Jahrhunderten zählt der Tatzelwurm zur mystischen Fauna des Alpenraums. Jetzt gelang Präparatoren des Naturhistorischen Museums Wien erstmals eine realistische Rekonstruktion des fabelhaften Gebirgsbewohners.
Die Liste europäischer Fabelwesen ist lang, sie sind seit der Antike Bestandteil unserer Kultur. Große Naturgelehrte wie der Schweizer Conrad Gessner (1516-1565) oder der Italiener Ulysses Aldrovandi (1522-1605) präsentieren in ihren Werken hochmodern anmutende Beschreibungen und Abbildungen uns vertrauter Tierarten gemeinsam mit solchen von Ungeheuern, Mischwesen und Fabeltieren.
Für gar nicht wenige der vermeintlich phantastischen Geschöpfe hat die moderne Zoologie inzwischen fundierte Erklärungen gefunden. Wie sein deutlich größerer Verwandter, der Lindwurm, und sein kleiner Bruder, der Basilisk, zählt der Tatzelwurm zu den Mischwesen aus der Linie der Drachen (lat. Draco), die prinzipiell Merkmale von Reptilien, Vögeln und Raubkatzen vereinen. Anders als die meisten Drachen besitzt der Tatzelwurm – und das bestätigen fast alle Augenzeugenberichte – keine Flügel. Aus biologischer Sicht erscheint das sinnvoll, Flügel wären im Lebensraum des Tatzelwurms eher hinderlich. Er besiedelt die engen, zerklüfteten Schluchten des Hochgebirges und bevorzugt versteckte Wasserfälle und Höhlen als Unterschlupf.
Tatzelwürmer schützen nicht nur ihren eigenen Lebensraum, sie erhalten auch den Lebensraum vieler anderer Alpenbewohner. Und die benötigen diesen Schutz mehr denn je.
Der Tatzelwurm ist Schirmherr eines gewaltigen Ökosystems, das der Mensch aus guten Gründen jahrhundertelang gemieden hat. Menschen sind nicht gemacht für die wunderschöne, aber unwirtliche und raue Natur des Gebirges. Sie zu verändern um sie „nutzbar” zu machen ist grob fahrlässig, wenn ohne Rücksicht auf den Tatzelwurm vorgegangen wird. Die Folgen werden wir alle tragen müssen.
Einmal mehr begibt sich die Künstlerin Jennifer Franzke auf die Spuren von Mythos und Jagd und zeigt mit einem klugen, augenzwinkernden Blick die Geschichte des berühmten Tatzelwurms.
Ausstellungsort
Umfangreiche Sammlungen zur Jagd- und Fischereikultur. Wasserwelten-Fischgeschichten, Waldpfad mit Lebensraumdioramen.
Museum, München
Geschichte der Stadt im Zusammenhang allgemeiner Kulturgeschichte, Alltagsgeschichte und populärer Künste in allen Facetten. Morisken-Saal mit den Moriskentänzern (1480) von Erasmus Grasser. Ansichten und Modelle von München aus 5 Jahrhunderten.
Ausstellungshaus, München
Regelmäßige Ausstellungen sowie direkte Förderung von Kunstprojekten.
Museum, München
Ehemalige Kassenhalle des neugotischen Münchner Rathauses unter einer acht Meter hohen Glaskuppel. Ausstellungen bedeutender Künstlerpersönlichkeiten der Stadt.
Museum, München
Zeugnisse jüdischer Kultur und Tradition, Geschichte der Juden in München
Museum, München
Geschichte und Gegenwart der Münchner Bank, Geld-, Bank- und Genossenschaftswesen, Lage und Entwicklung des Finanzsystems.