Museum

Deutsch-Deutsches Museum

und Gedenkstätte Mödlareuth

Töpen: Politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und alltagsgeschichtliche Aspekte der deutschen Teilung, originaler Mauerabschnitt mit Beobachtungsturm, Kfz-Ausstellung.

Little Berlin

Das 50-Einwohner-Dorf Mödlareuth stellt ein Kuriosum dar: die eine Hälfte ist bayerisch, die andere thüringisch.

Das hatte zur Folge, daß von 1952 an undurchdringliche Grenzanlagen und sogar eine Mauer die beiden Dorfteile voneinander trennten. Jahrhunderte alte wirtschaftliche, gesellschaftliche und familiäre Verbindungen über den Tannbach hinweg kamen damit abrupt zum Erliegen, sogar Blickkontakt zwischen Ost und West wurde unterbunden. Erst 1989 entstand wieder ein Grenzübergang für Fußgänger.

Das Museum an diesem für die Geschichte der deutschen Teilung so bedeutsamen historischen Ort erinnert an diese Zeit.

Geglückte Flucht

Am 25. Mai 1973 ereignete sich in Mödlareuth die einzige geglückte Flucht über die Sperrmauer. Einem Kraftfahrer aus Göttengrün gelang es, unter Ausnutzung seiner Ortskenntnisse und seines Passierscheines ungehindert bis an die Betonmauer Mödlareuths heranzufahren und sie mit Hilfe einer selbst gebauten Eisenleiter, die er auf das Autodach stellte, zu überwinden.

Aspekte der Deutschen Teilung

Das Museum stellt die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und alltagsgeschichtlichen Aspekte dieser Teilung dar und erläutert sie exemplarisch anhand regionaler und lokaler Beispiele.

Der zeitliche Rahmen beginnt 1944/45 mit der Festlegung der Besatzungszonen und dem Ende des Zweiten Weltkrieges und endet mit der Friedlichen Revolution 1989 und der deutschen (Wieder-)Vereinigung.

Inhaltliche Schwerpunkte sind die Themenbereiche Sperranlagen, Grenzüberwachungsorgane, Zwangsaussiedlungen, Grenzübergangsstellen, Illegale Grenzübertritte und Flucht, wirtschaftliche und verkehrstechnische Auswirkungen sowie der Alltag an der Grenze.

Im Freigelände sind Teile der 700m langen Betonsperrmauer, der Metallgitterzaun sowie der Beobachtungsturm im Original erhalten geblieben.

Der Verfasser hat das Museum am 15.9.2018 besucht.

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