Bezirksmuseum Josefstadt, Wien
Die Apotheken der Josefstadt
Johann, Maria, der Kaiser, ein alter Löwe und die Welt
Das Wort Apotheke bezeichnete ursprünglich nichts anderes als einen Lagerraum (griech. drotiléval lagern, aufbewahren). Im 14. Jh. entstanden in Wien die ersten Apotheken mit einer Offizin (lat. officina Werkstatt). Hier wurden Sirupe, aromatische Wässer, alkoholische Destillate, Pflaster, Pillen, Pasten und Pülverchen zubereitet. Die Rohstoffe waren zum überwiegenden Teil pflanzlicher Herkunft, bis ins 18. Jh. gehörten aber auch Regenwürmer, Hundekot und geraspelte Menschenhirnschale zum Arzneischatz. Zermahlene ägyptische Mumien hat man sogar bis in die 1920er Jahre als Heilmittel verwendet.
Die Chronik der Apotheken in Wien ist hervorragend dokumentiert. Quellenmaterial und Dokumente liegen hier fast lückenlos vor. Im Bezirksmuseum wird nun erstmals die Geschichte der fünf Josefstädter Apotheken anhand vieler bisher verborgener Schätze gezeigt.