Ausstellung 22.10.21 bis 16.01.22
Den Herbst und den Winter liebte Horst Janssen besonders. Den Sommer hingegen mochte er nicht. Passend zur Jahreszeit präsentiert die Ausstellung Werke zum Thema Wind und Wetter, die – allesamt Landschaften – radiert und gezeichnet, gedruckt und fotografiert Sturm, Gewitter, Regen und Schnee zeigen.
Janssen war der Auffassung, dass in den Sommermonaten eigentlich jeder Nervenmensch und Künstler vorübergehend sterben müsste. Erst im September könne und dürfe dieser frühestens wieder auferstehen. Aus diesem Grund spielt auch das Thema Vergänglichkeit in Janssens Werk eine so gewichtige Rolle. Seine Landschaften sind daher selten lieblich, sondern von Regen und Sturm geprägte, typisch norddeutsche Marschlandschaften des Eiderlandes und der Haseldorfer Marsch.
Dafür stehen zwei Radierzyklen sehr unterschiedlichen Formates: Die Folge „Eiderland”, kleine Radierungen, die die Kraft der Natur zum Thema haben und der großformatige Zyklus „Laokoon”, dessen kraftvoll dargestellten blätterlosen Äste und Bäume, bei genauer Betrachtung gar die Nähe zur menschlichen Figur assoziieren.
Die mit der Feder gezeichneten und aquarellierten Landschaften zu „Bobethanien” geben mit ihren wuchtig gezeichneten Wolken und den kahlen Bäumen das Marschenland um Hamburg wider. Die Arbeiten entstanden nach einer künstlerischen Zwangspause, einem Unfall im Mai 1990, der Janssen fast erblinden ließ. Sie stellen einen Höhepunkt in Janssens Spätwerk dar.
Ausstellungsort
Bildende Kunst auf Papier. Horst Janssens Biografie und sein Werk in Zeichnungen und Aquarellen, Radierzyklen, Holzschnitten, Lithografien, Plakaten und Illustrationen. Künstler und Kunstentwicklungen, die Janssen beeinflusst haben.
Im gleichen Haus
Drei Stadtvillen der Gründerzeit. Kunst und Kulturgeschichte des 17. bis 20. Jahrhunderts. Stadtgeschichtliche Sammlung. Sonderausstellungen zu Themen der Bildenden Kunst, der Kultur- und Stadtgeschichte.