Ausstellung 29.06. bis 09.11.25
Erstmals wird der Zoo in einer umfassenden kunst- und kulturhistorischen Zusammenschau als Ort der Beobachtung, Projektion und Imagination als zentrales Motiv der künstlerischen Moderne erschlossen.
Künstler wie Franz Marc, August Macke, Renée Sintenis, Alfred Kubin, Paul Klee, Max Liebermann, Emy Roeder, Gabriel von Max und viele andere begegneten um 1900 dem Zoo nicht nur als einem neuartigen Ort ästhetischer Erfahrung, sondern als Spiegel einer Epoche im Umbruch.
Bewegte Tierkörper, exotische Inszenierungen, neue wissenschaftliche Theorien über Tierverhalten und Emotion, aber auch Fragen nach Kontrolle, Zähmung, Nähe und Distanz bestimmten die künstlerische Auseinandersetzung mit der Tierwelt im Zoo und wurden zugleich zu einem Reflex gesellschaftlicher Sehnsüchte, kolonialer Machtverhältnisse und der Suche nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen.
Trotz seiner zentralen Bedeutung als Erfahrungsraum für die Kunst der Moderne ist der Zoo bislang kaum systematisch in den Fokus musealer Ausstellungen gerückt. „Die Moderne im Zoo” schließt diese Lücke. Die Ausstellung basiert auf mehrjähriger interdisziplinärer Forschung und beleuchtet erstmals in dieser Breite die vielfältigen künstlerischen, ethischen und politischen Verflechtungen, die sich aus der Begegnung von Kunst und Zoo um 1900 ergeben.
Ein komplexer Resonanzraum der Moderne: zoologische Gärten entwickelten sich im 19. und frühen 20. Jahrhundert zu urbanen Erlebnisräumen und Massenattraktionen. Sie boten eine Mischung aus wissenschaftlicher Präsentation, bürgerlicher Freizeitkultur, kolonialem Schaufenster und moralischem Erziehungsort. Künstlerinnen und Künstler erkannten in ihnen Orte ästhetischer Grenzerfahrungen: Die Tiere wurden zum Gegenstand einer künstlerischen Auseinandersetzung, die zugleich das Verhältnis von Mensch, Tier und Natur neu zu denken versuchte. Der Zoo wurde zur Bühne für das „Andere” aber auch zum Spiegel des Eigenen.
In der Kunst der Moderne rückte das Tier als fühlendes, agierendes Gegenüber zunehmend ins Zentrum: nicht mehr bloß als Allegorie oder Dekoration, sondern als Träger von Bewegung, Emotion und geistiger Autonomie. Zugleich wurde das Tier zum Experimentierfeld neuer Formen und Farben. Besonders Franz Marc suchte im Tierbild ein Gegenmodell zur rationalisierten Welt der Moderne und damit auch eine Möglichkeit der künstlerischen Erneuerung jenseits akademischer Traditionen.
Die sieben Kapitel der großen Überblicksausstellung erstrecken sich über die beiden oberen Etagen des Franz Marc Museums und versammeln rund 170 Werke, darunter Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Druckgrafiken und Fotografien, sowie kulturhistorische Objekte aus rund 30 öffentlichen und privaten Sammlungen.
Ausstellungsort
Sammlung Franz Marc und Blauer Reiter.
Museum, Davos Platz
Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) lebte von 1917 bis zu seinem Tod in Davos. Sein Werk gilt als wegweisend im deutschen Expressionismus. Das Kirchner Museum beherbergt die weltweit umfangreichste Sammlung von Werken des Künstlers.
Museum, Bern
Schweizer Kunst: Ferdinand Hodlers Porträts, Landschaften und grossformatige allegorische Werke. Deutsche Kunst, zeitgenössische Kunst (Sammlung Toni Gerber). Graphische Sammlung.
Museum, Urfeld
Das Museum im ehemaligen „Hotel zur Post”. Künstler, die am Walchensee gelebt und gewirkt haben, insb. Lovis Corinth, der 1918-1925 zeitweise in Urfeld wohnte. Umfangreiche heimatkundliche Sammlungen.
Museum, Großweil
Vom Korn zum Brot, vom Hausbrunnen zum Wasserhahn: im größten Freilichtmuseum Südbayerns machen original erhaltene Gebäude die Arbeitswelt, die Bräuche und Traditionen, aber auch die Baukunst der Menschen Oberbayerns begreifbar.