Dokumentationsstätte Marieluise Fleißer
Stadtmuseum Ingolstadt
Das Leben Marieluise Fleißers ist eng mit ihrer Heimatstadt Ingolstadt verbunden. Von ihren 72 Lebensjahren verbrachte die Dichterin dort über 60 Jahre. Mit ihrer Kunst hatte sie in Ingolstadt jedoch keine Chance zum Überleben. Für kurze Zeit konnte sie durch ihren schriftstellerischen Erfolg in Berlin aus der Provinz ausbrechen. Im Dritten Reich folgte dann eine lange Zeit des Schweigens, des Vergrabenseins in Ingolstadt, wodurch sie den Kontakt zur literarischen Welt fast ganz verlor.
Erst nach dem Krieg, als Fleißers Volksstück „Der starke Stamm” sie als echte Tochter Ingolstadts auswies, begann man sich wieder für sie zu interessieren. Selten hat ein Dichter seine kleinbürgerliche Herkunft, alltägliche Ereignisse, Menschen und Situationen so realistisch beschrieben. Marieluise Fleißers Werk nimmt heute unbestritten in der Literatur des 20. Jahrhunderts eine hervorragende Stellung ein.
Das Geburtshaus der Dichterin ist heute eine Dokumentationsstätte. Am authentischen Ort – im Haus befindet sich noch heute u.a. die Schmiede des Vaters, verdeutlichen Texte, Photos, Dokumente, Briefe und Gegenstände aus dem persönlichen Besitz ihre Kindheit, ihr Studium, ihren Werdegang und die wichtigsten Ereignisse ihres Lebens.
Thematisiert wird auch die Geschichte des Hauses und der Familie Fleißer, die Bedeutung der Ingolstädter Stücke sowie der literarische Skandal um die „Pioniere von Ingolstadt”.