Ausstellung 04.07. bis 24.10.21
Das Tragen einer Tracht war und ist für die Egerländer ein wesentliches Identitätsmerkmal und ein Bezug zur Heimat.
Je nach Herkunftsregion gab es früher im Egerland unterschiedlich ausgeprägte Trachten. Beim Kirchgang oder bei festlichen Anlässen konnte man den „Festtagsstaat” der Egerländerinnen bestaunen. Besonderen Wert legten die Trachtenträgerinnen auf ihre Gold-, Silber- Weiß- oder „Flinnerlhauben”. Aber auch die Männer konnten sich sehen lassen mit ihren schwarzen Pumphosen.
Nach der Auflösung der Donaumonarchie am Ende des Ersten Weltkrieges wurde das Egerland gegen den Willen seiner deutschsprachigen Bevölkerung 1918/19 der Ersten Tschechoslowakischen Republik einverleibt. Seitdem besaß die Tracht im Egerland neben der traditionellen auch eine politische Rolle: Wer sie trug bekannte sich zum „Deutschtum”. Ein Trachtenumzug und im Speziellen das Tragen der „Batzerlstrümpfe” konnte daher als eine Art Demonstration oder als Akt des solidarischen Zusammenhaltes gewertet werden.
Bei der Vertreibung 1945/46 wurden einige wertvolle authentische Stücke meist im Flucht- und Vertreibungsgepäck mitgenommen. Spätestens als die Egerländer sich 1950 wieder zum Bund der Eghalanda Gmoin (BdEG) zusammenschlossen, wurde der starke Wunsch nach dem Tragen der Tracht geweckt. Seitdem setzte ein regelrechter Aufschwung bei der Herstellung Egerländer Trachten ein. Bis heute gelten für die erneuerten Trachten die Maßgaben, die Josef Hanika in den 1930er Jahren festlegte.
Das Wissen um originale Trachten und der Brauch, zu festlichen Anlässen Egerländer Tracht zu tragen, schwindet jedoch kontinuierlich mit Abnahme der sogenannten „Erlebnisgeneration”. Daher besteht seit geraumer Zeit seitens der Egerländer der große Wunsch nach einer Trachtenausstellung, die nun Egerland-Museum verwirklicht ist.
Ausstellungsort
Volkskultur und Gewerbe des Egerlandes (Nordwestböhmen): Porzellan, Glas, Schmuck, Zinn, Trachten, Hausindustrie. Vertreibung der Egerländer und Neuanfang nach 1945. Marktredwitzer Stadtgeschichte. Böhmische Kirchenkrippe und Marktredwitzer Landschaftskrippe.
Museum, Wunsiedel
Bürgerlicher Landschaftsgarten und größtes Felsenlabyrinth seiner Art in Europa.
Park, Wunsiedel
Zoologischer Garten für die Greifvogelhaltung. Über 50 Tag- und Nachtgreifvögel in großräumigen und artgerechten Volieren. Im Medienraum Einblicke in das Kulturgut Falknerei, das jagdliche Brauchtum und die Zucht von Jungvögeln. Streichelzoo mit Ouessant-Schafen, Zwergziegen und Mini-Schweinchen.
Bis 13.10.2024, Hohenberg/Eger
Historie, Politik, Krieg, Kunst, Exotik und Erotik, alle Facetten des menschlichen Miteinander finden sich auf Porzellan ebenso wie auf dem Schachbrett.
Museum, Wunsiedel
Mineralien, Geologie, Kulturgeschichte und Brauchtum. Komplette Einrichtungen alter Stuben und Küchen, so ausgestellt wie sie zuletzt benutzt wurden. Keramik, Glas, Zinn, Zunftwesen. Regionalgeschichte, Dokumentationen zu Jean Paul und Karl Ludwig Sand.
Museum, Arzberg
Geschichte des Bergbaus am Originalort, geologische Besonderheiten in und um Arzberg. Arbeitsgeräte, Maschinen, zechentypische Mineralien, Speckstein-Erzeugnisse.