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16.2.2024
(modifiziert)
Fadenspulen zu „Fabrikmuseum der Leonischen Industrie (Museum)”, DE-91154 Roth
Bändchen-Webmaschine (Detail)
Foto: R. Göttlinger
Bändchenmaschine zu „Fabrikmuseum der Leonischen Industrie (Museum)”, DE-91154 Roth
Steuerkopf zu „Fabrikmuseum der Leonischen Industrie (Museum)”, DE-91154 Roth
Detail zu „Fabrikmuseum der Leonischen Industrie (Museum)”, DE-91154 Roth
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Fertigprodukte zu „Fabrikmuseum der Leonischen Industrie (Museum)”, DE-91154 Roth
Büro zu „Fabrikmuseum der Leonischen Industrie (Museum)”, DE-91154 Roth

Museum

Fabrikmuseum der Leonischen Industrie

April bis Okt:
So 14.30-16.30 Uhr

Fabrik „leonischer Waren” (Gewebe und Geflechte mit eingearbeiteten Metallfäden) mit laufenden Fertigungsmaschinen.

Geschichte

Von der einstmals die Stadt Roth dominierenden leonischen Industrie ist heute nichts mehr übrig geblieben. Heute befindet sich im geschichtsträchtigen Fabrikgebäude „Obere Mühle 4” die sehenswerte Rekonstruktion einer typischen Leonischen Fabrikhalle aus der Zeit um 1920.

Prachtvolle Gewänder, goldbetresste Uniformen, die überreich verzierten Vorhänge und Tischdecken königlicher Schlösser, die mit kunstvollen Goldstickereien versehenen kirchlichen Gewänder und Altartücher sowie farbenfrohe Fahnen und Trachten beeindrucken noch heute.

Grundlage für diese glänzenden gewebten und gestickten Kunstwerke ist feinster Draht, der auf unterschiedlichste Weise be- und weiterverarbeitet wird. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich daraus im Zuge der zunehmenden Mechanisierung eine regelrechte Industrie.

Jean Marie Jacquard verwendete bereits vor über 200 Jahren Lochkarten zur Steuerung des von ihm erfundenen und nach ihm benannten Webstuhls, der damals ein ganzes Gewerbe revolutionierte.

Jacquard-Webstühle

Gleich mehrere solcher Webstühle werden im Museum in voller Aktion vorführen. Daneben sind Maschinen mit verblüffender Technik zur Herstellung von Borten, Kordeln, Kordonnet, Fransen und Häkelgalon zu bestaunen.

Gezeigt werden der Weg des grob gezogenen Drahtes durch Feinzug und Plätterei, die Herstellung und das Vergolden der Gespinste sowie die Weiterverarbeitung auf Webstühlen und anderen Maschinen bis hin zur aufwändigen und stark handwerklich geprägten Verpackung und Versand, insbesondere für den Export. Anhand von Stechuhr, Büroeinrichtung und Umkleideräumen ist das betriebliche Umfeld der Angestellten und Arbeiter nachvollziehbar.

Vergolderei

Ein wichtiger Schritt bei der Herstellung von Leonischen Waren ist das Vergolden: in der rund 100 Jahre alten Vergolderei erhielten versilberter Kupferdraht und versilberte Gespinste auf galvanischem Wege ihren Goldüberzug.

Zu sehen sind ferner eine elektrisch betriebene Transmission sowie eine alte Rother Schlosserei, die bis 1985 noch in Betrieb war. Sie wurde im Museum neu aufgebaut und zur Betriebsschlosserei ergänzt. Anhand einer nachempfundenen Heimarbeiterstube zeigt das Fabrikmuseum zudem, wie früher zuhause gearbeitet und was dabei alles hergestellt wurde.

An der Oberen Mühle wurden ein neu gebautes Wasserrad sowie ein dem historischen Original nachempfundener Schaukeldrahtzug installiert. An gleicher Stelle stand bereits vor fast 600 Jahren das erste Wasserrad zum Antrieb einer Schleifmühle. Die Arbeitsweise des Schaukeldrahtzugs ist ebenso einfach wie genial, sie kann anhand einer beweglichen metallenen Figur des Staufer Stahlkünstlers Thomas Volkmar Held nachvollzogen werden.

Der Verfasser hat das Museum am 28.6.2014 besucht.

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Rainer Göttlinger
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