Fantastische Tierwelten

In ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung widmen sich das Kunstmuseum und die Historischen Museen Heidenheim dem Tier. Im Fokus stehen dabei jedoch nicht Illustrationen existierender Wesen, sondern Hybride, animalische Gottheiten, Neuschöpfungen und Darstellungen von Tieren, in denen diese nicht arttypische Verhaltensweisen auf­zeigen.

Vom Löwenmenschen, über chinesische Drachen bis hin zu aktuellen Gemälden, Skulpturen und Installationen: die ausgestellten Werke zeugen nicht nur von der hohen Erfindungsgabe des Menschen. Sie gewähren auch schlaglichtartig Einblicke in künstlerische Strategien zur Darstellung menschlicher Befindlichkeiten. Schließlich dient das Malen und Gestalten animalischer Wesen meist keinem reinen Selbstzweck, sondern ist Ausdruck eines bestimmten Weltverständnisses oder eines jeweils aktuellen Zeit­geists.

Die historischen Artefakte zeigen eine enge Verbindung von Tierwesen und Religion. Im Vergleich dazu deuten die zeitgenössischen Exponate im Hugo Rupf Saal zwei unterschiedliche Richtungen an, die Künstler mit ihren Werken beschreiten. Die eine übt mit fiktiven Szenen Kritik an speziesistischem und ausbeuterischem Denken. Der andere nutzt erfundene Wesen und Gestalten, um gesellschaftliche oder biografische Themen abzu­handeln.