Feuer und Flamme für die Kunst
Bis 26.10.23, Zündholzmuseum, Grafenwiesen
Wer kennt sie nicht, die Skulptur der „Venus von Milo” aus der griechischen Antike, den „Mann mit dem Goldhelm” aus der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, die „Schönheitengalerie” des bayerischen Königs Ludwig I. oder Vincent van Goghs kraftvoll leuchtende Gemälde des lichtdurchfluteten Südens? Abbildungen berühmter Werke der bildenden Kunst fanden ihren Niederschlag als Motive auf dem Massenmedium Zündholzetikett.
Zündholzschachteln wurden oft mit Motiven bedruckt, die künstlerisch ansprechend waren, und trugen so zur Popularisierung des Themas „Schöne Künste” bei, vor allem, wenn sie als Souvenirs und Präsentschachteln eingesetzt wurden. Bei jedem Handgriff zur Zündholzschachtel fiel der Blick mehr oder weniger bewusst auch auf das Etikettenmotiv. Für Sammler und Kunstfreunde wurden Präsentboxen mit speziellen Motivserien angeboten.
Auch andere Bereiche der schönen Künste wurden auf Zündholzetiketten abgebildet: Tanz und Musik, Literatur und Architektur, Plakatkunst und Karikatur.
Wenn es sich nicht um den Abdruck berühmter Kunstwerke handelte, blieben die Gestalter der Motive meist anonym. Es ist ein Glücksfall, wenn zum gedruckten Motiv eines Zündholzetiketts die per Hand gestaltete Originalvorlage erhalten ist. An Beispiel eines Schmetterlings-Motivs, das die Zündholzfabrik Allemann in Grafenwiesen auf Zündholzschachteln in Umlauf brachte, kann in der Ausstellung der Bezug zwischen Original und „Massendrucksache” hergestellt werden.
Zündhölzer selbst regten auch immer wieder zu künstlerisch-kreativem Arbeiten an. Aus der Sammlung des Zündholzmuseums werden auch hierzu Beispiele aus dem Themenfeld der schönen Künste präsentiert.