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25.9.2024
Rittersporn zu „Fiese Gewächse”, DE-40721 Hilden
© Heidi und Hans-Jürgen Koch
Zimmer-Alpenveilchen zu „Fiese Gewächse”, DE-40721 Hilden
© Heidi und Hans-Jürgen Koch

Ausstellung 29.09.24 bis 12.01.25

Fiese Gewächse

und solche mit krimineller Vergangenheit

Wilhelm Fabry Museum der Stadt Hilden

Benrather Straße 32 a
DE-40721 Hilden
Ganzjährig:
Di-Mi, Fr 15-17 Uhr
Do 15-20 Uhr
Sa 14-17 Uhr
So+Ft 11-17 Uhr

Gibt es etwas Unschuldigeres als Pflanzen? Dieser beinahe rhetorischen Frage ist das Fotografenduo Heidi und Hans-Jürgen Koch in ihrem aktuellen Projekt nachgegangen. Seit über 35 Jahren richten die studierte Sozialarbeiterin und der Verhaltensforscher einen ganz besonderen Blick auf Flora und ganz besonders die Fauna.

Durch letzteres wurden sie mit ihren essayistischen Fotoreportagen weltweit bekannt und vielfach prämiert. Neben dem Dr.-Erich-Salomon-Preis, der wohl wichtigsten Ehrung für publizistische Fotografie in Deutschland, wurden sie unter anderem mit dem World Press Photo Award, dem Lead Award, dem Deutschen Preis für Wissenschaftsfotografie ausgezeichnet und waren im Jahr 1995 BBC Wildlife Photographer in der Kategorie „Animal Behaviour”, ein Titel, der in der Branche als ein „Oscar” gilt.

Ganz bewusst bezeichnen sie sich nicht als Tier-, sondern als Lebensformfotografen, und in diesem Selbstverständnis hatten sie vom Hamster bis zum Grizzlybär so ziemlich alles was kreucht und fleucht vor ihren Kameras.

Mit ihrer Fotoserie „Fiese Gewächse” wenden sie sich etwas noch Allgegenwärtigerem als der Tierwelt zu. Schließlich umgeben uns Pflanzen überall, ob am Straßenrand, beim Waldspaziergang, im Park, Garten und Wohnzimmer. Und, nicht zuletzt, sind sie ein wesentlicher Bestandteil unserer Ernährung. Da sie im Gegensatz zu Tieren ihren Standort nicht wechseln können, müssen sie sich an Ort und Stelle verteidigen. Dabei ist nicht selten Gift ihre Waffe. Und die ist effizient, ja bisweilen tödlich: die Opfer leiden unter Schweißausbrüchen, Wahnvorstellungen, Lähmung, Pulsrasen, Kammerflimmern oder Krämpfen. Im schlimmsten Fall drohen Atemstillstand, Koma und Herzversagen. Für Kinder konnen bereits fünf bis zehn Samen des Goldregen tödlich sein, und bei der Tollkirsche reichen schon drei bis vier Beeren.

Natürlich werden Pflanzen aber völlig schuldlos zum „Täter”. Die Kochs sind davon überzeugt: „Pflanzen sind auch immer das, was der Mensch aus ihnen macht. Durch Versuch, Irrtum und Gottvertrauen haben unsere Vorfahren aus den Pflanzen gelernt. Manche wurden Nahrungsmittel, andere Drogen. Sie waren stets auch ein probates Mittel, um Probleme aus dem Weg zu schaffen, beziehungsweise um die Ecke. Ja, manche heilen auch. Also gelten mildernde Umstände. Mehr aber nicht.”

Frei nach Paracelsus Erkenntnis „Die Dosis macht das Gift”, zeigen Heidi und Hans-Jürgen Koch in ihrem fotografischen Oeuvre die betörende, farbenfrohe Pflanzenwelt, die in ihrer Wirkung zwischen tödlicher Gefahr und lebenserhaltener Maßnahme changieren. Genau um dieses Wechselspiel der Wirkung und Zusammensetzung von Arzneimitteln machten sich, gestützt auf die Beobachtungen antiker Ärzte, Wilhelm Fabry und seine Frau Marie Colinet Gedanken.

Viele dieser Erkenntnisse wurden in dem 1652 von Johann Beyer veröffentlichten Buch „Wund-Artzney” publiziert. Das Buch befindet sich in der Sammlung des Wilhelm-Fabry-Museums.

POI

Ausstellungsort

Wilhelm Fabry Museum der Stadt Hilden

Wund­arzt Wil­helm Fabry, einer der Be­grün­der der wissen­schaft­lichen Chi­rur­gie. Schriften Fabrys in Erst­aus­gaben des 17. Jahr­hun­derts, medi­zi­ni­sche Instru­mente. Histo­ri­sche Korn­bren­ne­rei mit Dampf­ma­schine von 1887.

Bis 25.1.2025, Hilden

Mehrdad Rashidi. Gesichter

In seine Bilder­welten, in denen alle Dar­stellungen inein­ander verwoben zu sein scheinen, fließen Elemente des Traums und des Unter­be­wussten ein.

Park, Solingen

Solinger Vogel- und Tier­park

Schloss, Düsseldorf

Schloss und Park Ben­rath

Erbaut als Lust­schloss für den Kur­für­sten Carl Theo­dor von der Pfalz in den Jahren von 1756 bis 1771. Corps de Logis mit ein­drucks­voller Deko­ra­tion und Aus­stat­tung. In den beiden Flügeln Museum für Euro­päi­sche Garten­kunst und Museum für Natur­kunde. Weit­läu­fi­ger Schloss­park.

Museum, Mettmann

Neander­thal Museum

Der Nean­der­thaler und seine Zeit. Ent­wick­lungs­ge­schichte der Mensch­heit von den Anf­ängen in den afri­ka­ni­schen Sa­van­nen bis in die Gegen­wart.

Bis 26.1.2025, Düsseldorf

Superheroes

Das NRW-Forum Düssel­dorf be­leuch­tet in seiner ersten großen Comic-Aus­stellung das ge­samte pop­kultu­relle Uni­versum der Super­helden und deren Wider­sachern, den Super­schurken.

Bis 26.1.2025, Ratingen

Stefan à Wengen. The Power of Love

Inspi­riert von Bildern der Romantik und des Surrea­lismus, ver­bindet Stefan à Wengen Schön­heit mit Schauder.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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