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25.1.2022
Schulwandbild zu „Auf dem Land war das anders?”, DE-34260 Kaufungen
Die Hausfrau führt Buch, Ausschnitt aus einem Schulwandbild, um 1960
© Regionalmuseum Kaufungen

Ausstellung 13.09.20 bis 19.07.22

Auf dem Land war das anders?

Frauenleben nach 1945

Regionalmuseum Alte Schule

Schulstraße 33
DE-34260 Kaufungen
05605-802-1420
museum@kaufungen.de
Ganzjährig:
Mi-Do, Sa 14-17 Uhr
So 10-17 Uhr

Von Frauen auf dem Dorf wurde Vieles selbstverständlich erwartet, wie etwa die Mitarbeit in der familieneigenen Landwirtschaft und der Zuverdienst. Anderes haben sich sich mühsam erkämpft: eine gute Berufsausbildung, wirtschaftliche Selbstständigkeit, den Führerschein oder politische Teilhabe. Und manches haben Frauen gemeinsam bewältigt: Ernteeinsätze, Nachbarschaftshilfe, Vereinsarbeit oder die Organisation von Dorffesten.

„Kinder, Küche, Kirche”, Landarbeit und das „Mithelfen” prägten den Frauenalltag in den Kaufunger Dörfern auch noch nach dem zweiten Weltkrieg. In vielen kleinen Aufbrüchen wandelte sich die traditionelle Frauenrolle: „Tante Emma-Läden” wurden in den 1960ern von Frauen geführt, und die Frauen auf den Aussiedlerhöfen managten ihren Arbeitsplatz professionell und selbstständig. Auch Kleinbäuerinnen arbeiteten mit dem Trecker auf dem Land, während die Männer nach Kassel zur Arbeit pendelten.

Die meisten Kaufunger Familien, Alteingesessene wie Zugezogene, lebten in den Nachkriegsjahren bescheiden. Hausfrauen mussten sparen. Sie produzierten Lebensmittel selbst und nähten, änderten, reparierten Kleidung und Haushaltswäsche. Später sparte man für eine Verbesserung der Lebensverhältnisse: für ein eigenes Schlafzimmer, die eigene Wohnung, das Häuschen oder das eigene Geschäft und auf den Höfen oft für die Anschaffung von Maschinen. Seit den 1960er Jahren wurden auch Dinge erstanden, die die Hausarbeit erleichterten, wie Kühlschrank, Waschmaschine, Staubsauger, Küchenmaschine oder Dampftopf.

Kaufungerinnen haben Informationen, Fotos, Dokumente, Gegenstände und Berichte beigetragen. Schürzen für alle Gelegenheiten, geerbte Aussteuerstücke, textile Gebrauchsgegenstände aus dem Handarbeitsunterricht, das Schulkochbuch oder „Mädchenliteratur“ erinnern an alte Rollenmuster.

Langsam setzte sich durch, dass auch Mädchen eine Berufsausbildung bekamen. Mit der Gesamtschule verbesserten sich die Bildungs- und Berufschancen besonders der weiblichen Dorfjugend in den 1970er Jahren. Nun zogen vermehrt Menschen mit anderen Erfahrungen, Ausbildungen, Lebensentwürfen ins Dorf. Gesellschaftliches, politisches Engagement auch und gerade von Frauen veränderte das dörfliche Zusammenleben.

POI

Ausstellungsort

Regional­museum Alte Schule

Volks­kunde des Kau­fun­ger Raumes vom frühen Mittel­alter bis in die Neu­zeit.

Dependance, Kaufungen

Berg­werks­mu­seum Roß­gang

Erlebnisort, Kaufungen

Sinnes­Gänge

Er­fah­rungs­feld zur Ent­fal­tung der Sinne mit rund 40 Er­fah­rungs­statio­nen: neue Hör­erleb­nissen am Gong, Formen des Sand­pendels oder Wasser­strudels, Weg durch den Dunkel­gang.

Bis 8.9.2024, Kassel

Wald

Unser Wald ist im Umbruch! Hitze­rekorde über­rtrumpfen sich von Jahr zu Jahr, die Fichten­rwälder gleichen einer Trümmer‐Land­rschaft. Wie kann es mit dem Wald in Deutsch­rland weiter­rgehen?

Museum, Kassel

Museum für Sepul­kral­kultur

Objekte zur euro­päi­schen Sepul­kral­kultur aus ver­schie­denen Jahr­hun­der­ten, zeit­ge­nössi­sche Kunst zum Thema Tod, Sach­zeug­nisse zur Be­stat­tungs- und Trauer­kultur.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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