Ausstellung 15.12.22 bis 18.06.23
Kleine Bilder zu verschicken oder über die sozialen Medien zu „teilen” gehört im 21. Jahrhundert zum Alltag. Das Prinzip, das Bild eines geliebten Menschen bei sich zu tragen, ist hingegen keine neue Erfindung. Allerdings waren solche mobilen Porträts früher gezeichnet oder gemalt. Ebenso wie ein großes Gemälde wurden diese sogenannten Miniaturen mit einem Rahmen versehen: als Medaillon oder eingefügt in einen Dosendeckel dienten sie als sehr persönliche Geschenke.
Im Zeitraum vom 18. bis 19. Jahrhundert war es in gehobenen Kreisen üblich, verschiedene Accessoires bei sich zu tragen. Für den Herrn von Welt waren dies zum Beispiel Schnupftabakdose und Spazierstock, für die Dame Riechdöschen und Fächer. Zu dieser Art Lifestyle gehörte natürlich die Verwendung kostbarer Materialien wie Elfenbein sowie eine kunstvolle Gestaltung der Objekte,unter anderem mit Miniaturporträts.
Die Ausstellung zeigt zum ersten Mal seit über hundert Jahren die Miniaturgemälde des Museum August Kestner: eine kleine Gemäldegalerie, die Lust macht, genauer hinzuschauen. Hier treffen Welfenkönige auf berühmte Komponisten und unbekannte Schönheiten hängen neben dem Dürer’schen Selbstporträt.
Jedes Objekt hat seine Geschichte, ist Ausdruck familiärer oder freundschaftlicher Beziehungen. Zu den intimen Bildnissen gesellen sich die Lifestyle-Objekte, sogenannte Galanteriewaren, die Ausdruck der gesellschaftlichen Stellung sowie der Persönlichkeit ihres Trägers sind und durch ihre Raffinesse beeindrucken. Galant? Galant!
Ausstellungsort
Ägyptische Kunst, Antike Kulturen, Europäisches Kunstgewerbe vom Mittelalter bis zur Neuzeit, Design des 20. Jahrhunderts.
Bis 23.6.2024, Hannover
Bis 28.7.2024, Hannover
Seine Materialien spiegeln eher das Wirtschaftswunder als die Kunstwelt: Messingdraht, Zahnrädchen, Metallplättchen und Federspiralen.
Bis 28.7.2024, Hannover
Bis 1.9.2024, Hannover
Rund 100 Leihgaben, ergänzt um hauseigene Objekte, geben spannenden Einblick in die Welt der Eisenzeit Italiens. Gleichzeitig beleuchtet die Ausstellung auch die Sammlungspraxis des 19. Jahrhunderts.