Gedenk- und Begegnungsstätte
In der Leistikowstraße 1 befand sich von Sommer 1945 bis in die 1980er Jahre das zentrale Untersuchungsgefängnis der sowjetischen militärischen Spionageabwehr.
Es gibt kaum eine zweite Haftanstalt, die in so beklemmender Authentizität erhalten blieb wie das zum Gefängnis umgebaute ehemalige Pfarrhaus des Evangelisch-Kirchlichen Hilfsvereins. Die Geschichte des Gebäudes und der damit verbundenen Häftlingsschicksale stehen im Mittelpunkt der im Frühjahr 2012 eröffneten Dauerausstellung.
Wie viele Menschen der Geheimdienst am Ort gefangen hielt, ist nicht bekannt. Noch heute zeugen erhaltene Haftzellen mit originalen Holzpritschen, Karzer, zugemauerte Durchgänge und Fenster, massive Vergitterungen und Sichtblenden sowie die Reste der Sperranlagen und Fundamente der Freigangzellen von Repression und Unrecht. An den Zellenwänden im Keller sind zahlreiche Einritzungen in deutscher und russischer Sprache erhalten, die eindrücklich Entrechtung und Isolation der Häftlinge spiegeln.