Ausstellung 29.11.24 bis 14.09.25
Die Glasperle gehört zu den ältesten Schmuckstücken der Menschheit. Die im Fichtelgebirge in Paterl-Hütten hergestellten Glasperlen dienten zur Dekoration von Schmuck- und Gebrauchsgegenständen. Sie wurden in alle Welt, bis nach Afrika, Amerika und Indien exportiert: die Massai tragen seit über 100 Jahren mehrreihige Halskränze aus Fichtelgebirgsperlen, und auch die Mokassins und Halsketten der Irokesen im Osten der USA waren mit Miniperlen aus Oberfranken bestickt.
Die Paterl stellte man an Glasöfen rund um Warmensteinach bis in die 1960er Jahre in Handarbeit her. Darüber berichtete schon Alexander von Humboldt als Oberberginspektor Preußens im Jahr 1793. Durch Drahtverbindungen entstanden aus den Paterln Körbe, Topfuntersetzer, Blumenampeln, Puppenmöbel oder Klingelborten – allesamt bunt und glänzend.
Die Miniperlen, über offener Flamme an einem Metallstab produziert wurden für Textilschmuck verwendet, auf Krägen, Kleider, Hosenträger und Gürtel gestickt. Auch Brillenetuis, Tabaksbeutel oder Notizbücher wurden überschwänglich bestickt. Seit der Biedermeierzeit strickte man Taschen und Geldbörsen aus Mini Perlen. Auch in Strümpfe und Pulswärmer arbeitete man Glitzersteine ein. Eine Besonderheit waren Trauerkränze aus Perlen, die im Kaiserreich die Gräber schmückten, bis sie um 1960 verboten wurden.
Die Ausstellung zeigt über 100 Objekte aus Glasperlen vom Barock bis in die Neuzeit, auch Massai Halskränze und Halsschmuck der Native Americans. Sie gehören in die Frühzeit des Sammelns des Fichtelgebirgsmuseums. In einem eigens gedrehten Kurzfilm erklärt die 83jährige Künstlerin Josepha May aus Fichtelberg den Herstellungsprozess. Von ihr sind auch zeitgenössische Tierfigürchen und Glasblumen zu sehen.
Ausstellungsort
Mineralien, Geologie, Kulturgeschichte und Brauchtum. Komplette Einrichtungen alter Stuben und Küchen, so ausgestellt wie sie zuletzt benutzt wurden. Keramik, Glas, Zinn, Zunftwesen. Regionalgeschichte, Dokumentationen zu Jean Paul und Karl Ludwig Sand.
Dependance, Arzberg
Kulturgeschichtliches Regionalmuseum in einem ehemals landwirtschaftlichen Anwesen in Bergnersreuth. Wohn-, Arbeits- und Alltagssituation im Fichtelgebirge des vergangenen Jahrhunderts. Leben und Arbeiten im Fichtelgebirge im 19. und 20. Jahrhundert. Marktredwitzer Landschaftskrippe.
Museum, Wunsiedel
Bürgerlicher Landschaftsgarten und größtes Felsenlabyrinth seiner Art in Europa.
Park, Wunsiedel
Zoologischer Garten für die Greifvogelhaltung. Über 50 Tag- und Nachtgreifvögel in großräumigen und artgerechten Volieren. Im Medienraum Einblicke in das Kulturgut Falknerei, das jagdliche Brauchtum und die Zucht von Jungvögeln. Streichelzoo mit Ouessant-Schafen, Zwergziegen und Mini-Schweinchen.
Bis 2.2.2025, Marktredwitz
Die Marktredwitzer Landschaftskrippen zeigen nach örtlicher Tradition nicht nur das Geburtsgeschehen. Sie stellen auch das idealisierte Alltagsleben und regionale Besonderheiten vor
Museum, Wunsiedel
Weltweit größte Sammlung dieser Art, mit über 6000 Musterplatten einheitlichen Formats. Zugang (nach Voranmeldung) nur für die Fachwelt.