Ausstellung 03.11.23 bis 03.03.24
Seit es Kino gibt, sind Plakate zentrale Medien in der Kommunikation von Film: sie bringen das Kino auf die Straße und wecken im großen Stil Gefühle. Die Ausstellung präsentiert 300 originale Filmplakate der 1900er- bis 2020er-Jahre aus der Sammlung Grafikdesign der Berliner Kunstbibliothek. Zeitgenössische Gäste aus der Film- und Kinobranche sind kuratorisch beteiligt.
Grafische Kurzformel
Ein Kinofilm braucht ein Plakat: selbst in digitalen Zeiten ist es das wichtigste Medium der visuellen Kommunikation. Denn ein gutes Filmplakat ist Werbung und Kunst zugleich: es verdichtet die Handlung des Films zu einem einzigen prägnanten Bild, fängt Atmosphäre ein und stellt Protagonisten vor. Es macht neugierig, ohne zu viel preiszugeben. Kurz: hier wird Film in Grafik übersetzt, mitsamt aller Emotionen im „Großen Kino”. Filmplakate bringen zum Staunen, Lächeln oder Stirnrunzeln, sie schüren Spannung, Erinnerung, Erregung oder Bewunderung.
Um 1900, kurz nach Erfindung des Kinematografen, kamen erste Filmplakate im Stadtraum zum Einsatz. Die Ausstellung zeichnet eine Geschichte des Filmplakats von 1905 bis heute. Neben deutschen Plakaten sind Frankreich, die USA, Polen und weitere Länder vertreten. Das Spektrum umfasst zwölf Jahrzehnte.
Profis und Promis
Was ein gutes Filmplakat ausmacht, liegt stark im Auge der Betrachters. Es hat mit Geschmack zu tun, und mit persönlichen Erfahrungen. Die Ausstellung wird daher kollaborativ kuratiert: 26 Menschen aus der Film- und Kinobranche haben bei der Auswahl der Exponate aus den rund 5.000 Filmplakaten in der Sammlung Grafikdesign geholfen. Gemeinsam mit der Berlinale-Direktion nominierte Gäste aus den Bereichen Schauspiel, Regie, Kinobetrieb, Filmwissenschaft, Kunst und Grafikdesign wurden eingeladen, je ein Lieblingsplakat auszusuchen. In einem Audioguide erläutern sie den Besuchern ihre Auswahl.
In der Auswahl der 26 Gäste sind neben Klassikern wie „Der Golem” und Kultfilmen wie „The Rocky Horror Picture Show” oder „Fear and Loathing in Las Vegas” auch Arbeiten von Isolde Baumgart, Helmut Brade, Dorothea Fischer-Nosbisch, Hans Hillmann und weiteren herausragenden Plakatgestalter vertreten. Die Chronologie der Filmplakate umfasst Blockbuster wie „Der weiße Hai”, „Star Wars” oder „Herr der Ringe” ebenso wie Plakate für Arthouse- und Independent-Filme von Neorealismo über New Hollywood bis Pedro Almodovar.
Der Superstar unter den Exponaten ist „Metropolis”, ein 1927 von Boris Bilinsky entworfenes Großformat, von dem wohl nur dieses eine Exemplar in einem Museum erhalten ist.
Vorspannkino
Auch das Bewegtbild fehlt nicht in der Ausstellung: Ein integriertes „Vorspannkino” zeigt Filmintros und Titelsequenzen, die einen gestalterischen Dialog mit Plakaten eingehen. Für Kinder heißt es „Folgt Paula Popcorn!”: das Maskottchen führt durch den Family Trail mit interaktiven Stationen zum Hören, Tasten, Spielen und Zeichnen.
Ausstellungsort
Gebäudeensemble zwischen dem Verkehrsknotenpunkt Potsdamer Platz und dem früheren Lützowplatz mit dem Kunstgewerbemuseum, der Kunstbibliothek, dem Kupferstichkabinett und der Gemäldegalerie.
Im gleichen Haus
Größte graphische Sammlung in Deutschland und eine der vier bedeutendsten der Welt. Europäische und amerikanische Zeichnungen und Druckgrafik vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Illuminierte, d.h. mit Malereien geschmückte Handschriften des Mittelalters.
Bis 22.6.2025, Berlin
Diese Sammlung ist Teil der kulturellen Identität der Ukraine und weist zahlreiche Bezüge zu westeuropäischen Kollektionen auf.
Museum, Berlin
Eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Meisterwerke aus allen kunsthistorischen Epochen, darunter Gemälde von van Eyck, Bruegel, Dürer, Raffael, Tizian, Caravaggio, Rembrandt und Rubens.
Bis 6.4.2025, Berlin
Bis 28.9.2025, Berlin
Zu sehen sind Werke des Informel, der US-amerikanischen Farbfeldmalerei, des Realismus der 1970er-Jahre, der Pop- und Minimal Art und der Konzeptkunst.
Museum, Berlin
Museum, Berlin
Europäische Kunstmusikinstrumente vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart.