Kunstmuseum Bern
Gurlitt: eine Bilanz
Im November 2014 hat das Kunstmuseum Bern das Erbe von Cornelius Gurlitt (1932-2014) angenommen. Seit Dezember 2021 sind rund 1.600 Kunstwerke aus dem Nachlass des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt (1895-1956) auch physisch im Museum angekommen.
Die Ausstellung begleitet die abschließende Übernahme von Kunstwerken und Artefakten aus dem Nachlass von Cornelius Gurlitt und zieht Bilanz. Weil Hildebrand Gurlitt während des Nationalsozialismus in Deutschland (1933-1945) mit Kunst handelte, wird der Bestand seit 2013 auf mögliche Fälle von NS-Raubkunst überprüft. Die Ausstellung bietet einen vertieften Einblick in das Legat Gurlitt und dessen wissenschaftliche Erschliessung. Die ethischen Leitlinien, rechtlichen Grundlagen und die Ergebnisse dieses einzigartigen internationalen Provenienzforschungsprojektes werden in einzelnen Themenräumen vertieft.
Erstmals wird das Erbe Gurlitt umfassend präsentiert: die herausragende Position des Konvoluts von Arbeiten auf Papier der deutschen Moderne neben Gemälden und Zeichnungen der französischen Kunst des 19. Jahrhunderts, Einzelwerken unterschiedlicher Epochen, ostasiatischem Kunsthandwerk und archäologischer Kleinplastik. Selbstzeugnisse Hildebrand Gurlitts und Cornelius Gurlitts, Dokumente und Fotografien ergänzen die Präsentation.
Mit der Ausstellung thematisiert das Kunstmuseum Bern auch die Herausforderungen für ein Museum im Umgang mit einem Kunsthändlernachlass aus der Zeit des Nationalsozialismus sowie die daran anschließenden ethischen Fragen.