Ausstellung 21.01. bis 31.03.22
Lange vor den ersten Motorfahrzeugen rollten dampfbetriebene Nutzfahrzeuge über sächsische Straßen. Ein Pionier auf diesem Gebiet war Hermann Michaelis, der bereits Ende der 1870er Jahre selbstfahrende Dampf-Lastwagen in Chemnitz baute – und damit wahrscheinlich die allerersten deutschen LKW.
Sein in Chemnitz angesiedeltes Maschinenbauunternehmen stellte schwere Gussteile, Spezialzahnräder und Dampfmaschinen her. Um die schweren Güter besser transportieren zu können, kombinierte Michaelis Dampfmaschine und Transportwagen zu Dampflastern und bot diese auch zum Verkauf an.
In Chemnitz richtete er 1880 zur Personenbeförderung sogar eine Linienverbindung mit „Dampf-Sport” genannten Fahrzeugen ein. Um mehr Menschen befördern zu können, entstanden Dampfbusse. Diese fuhren in Dresden vom Waldschlößchen zum Weißen Hirsch und zurück.
Aber die Zeit war noch nicht reif dafür. Die Straßen waren nicht geeignet für die schweren Fahrzeuge. Die allgegenwärtigen Pferde scheuen, die Technik macht Probleme und viele sind skeptisch gegenüber den Dampfungetümen. So verschwinden diese Sonderkonstruktionen bald von den Straßen.
Im historischen Lastenfahrstuhl werden zwei beeindruckende Echtdampfmodelle im Maßstab 1:6 gezeigt, nachkonstruiert und gebaut von Dr. Heinrich Schmidt-Römer, dessen Spezialgebiet dampfgetriebene Straßenfahrzeuge im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind. Hinzu kommen kleinere 3D-Druckmodelle von der Fakultät Kraftfahrzeugtechnik der WHZ Zwickau. Ergänzt werden die Modelle durch Schautafeln von Andreas Hütter, der sich intensiv mit der Geschichte Chemnitz befasst.
Ausstellungsort
Über 100 Zweiräder und Automobile mit hohem Seltenheitswert, darunter auch Unikate. Motorräder der Werke DKW und MZ Zschopau, rekonstruiertes Fertigungsmontageband der ehemaligen DKW-Werke.
Museum, Chemnitz
Ehemaliger Hauptsitz der Sparkasse Chemnitz im Stil der neuen Sachlichkeit. Umfassender Bestand von Werken des Expressionismus.
Bis 28.4.2024, Chemnitz
Wohnst du noch oder lebst du schon? Über 450 Exponate aus Chemnitz über Griechenland bis in die Mongolei erzählen von der Jahrtausende alten Geschichte des Wohnens.
Museum, Chemnitz
Entwicklung Sachsens von der Zeit der ersten Jäger und Sammler bis zur frühen Industrialisierung.
Museum, Chemnitz
In der Fabrikhalle einer 1875 erbauten Gießerei präsentieren sich heute Zeugnisse der technischen Entwicklung Sachsens von Fahrzeugmarken über Innovationen des Maschinenbaus bis hin zu modernen Technologien der Gegenwart.
Museum, Chemnitz
Gemälde und Plastiken, Grafik sowie Textil- und Kunstgewerbe vieler Jahrhunderte bis zur Gegenwart - ingesamt etwa 50.000 Exponate. Karl Schmidt-Rottluff, Robert Sterl, Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth.