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23.11.2021
Quiltblock Nr. 21 zu „In the Name of Love!”, DE-85049 Ingolstadt
Quiltblock Nr. 21, vernäht 2001 u. 2007, DMMI
Foto: Hubert Klotzeck
Keith Haring, Ignorance = Fear zu „In the Name of Love!”, DE-85049 Ingolstadt
Poster Keith Haring, Ignorance = Fear, Farbsiebdruck, 1989, Sammlungen Lutz Hieber u. Gisela Theising

Ausstellung 01.12.21 bis 13.03.22

In the Name of Love!

AIDS-Gedenktücher als Zeichen von Trauer und Protest

Deutsches Medizinhistorisches Museum

Anatomiestraße 18 - 20
DE-85049 Ingolstadt
0841-305-2860
dmm@ingolstadt.de
Ganzjährig:
Di-So 10-17 Uhr

Zu Beginn der 1980er Jahre häuften sich Meldungen über eine rätselhafte Krankheit. Was anfänglich als Problem einiger Randgruppen abgetan wurde, entwickelte sich rasch zu einer ernsthaften Gesundheitskrise. AIDS und HIV, wie die Krankheit und das sie auslösende Virus schließlich genannt wurden, stellten Medizin, Politik und Zivilgesellschaft vor ungeahnte Herausforderungen. Weltweit infizierten sich tausende Menschen, die meisten verstarben angesichts fehlender Therapien innerhalb kürzester Zeit.

In dieser bedrohlichen Lage entstanden vielerorts sogenannte NAMES-Projects. Man wollte zeigen, dass hinter der nüchternen Todesstatistik konkrete Personen und individuelle Schicksale standen. Dazu gestalteten Lebensgefährten, Angehörige oder Freunde ein Erinnerungstuch und übergaben es den Initiativen, die jeweils acht Tücher zu einem größeren Quilt verbanden. Hunderte von Quilts, die über diese Aktionen zusammenkamen, wurden im Rahmen einer Gedenkzeremonie an öffentlichen Plätzen ausgelegt.

Diese riesige „Patchworkdecke” machte die Dimension von AIDS für viele erst begreifbar.

Die Ausstellung zeigt den „Quilt Nr. 21” aus dem niederländischen NAMES-Project, der dem Museum im Sommer 2021 als Schenkung übergeben wurde. Die „gewebten Erinnerungen” an acht Verstorbene künden von einer kompromisslosen Liebe und berühren durch ihre zutiefst persönliche Sicht auf HIV und AIDS.

Die Ausstellung möchte nicht die Geschichte der medizinischen AIDS-Forschung nacherzählen. Sie richtet den Blick vielmehr auf Menschen, die auf unterschiedliche Weise mit dieser Krankheit konfrontiert wurden. Sie erzählt vom Kampf um Toleranz und gegen das Vergessen, von tiefer Trauer und ungezähmter Wut. Die Exponate verleihen diesen widersprüchlichen Gefühlen, die der staatliche und gesellschaftliche Umgang mit Infizierten und Erkrankten bei vielen hervorrief, eine unmittelbare Sichtbarkeit.

POI

Ausstellungsort

Deut­sches Medizin­histo­risches Museum

Einzig­artige medi­zin­ge­schicht­liche Samm­lung zur abend­län­di­schen Medi­zin von der Antike bis in die Gegen­wart. Ab­tei­lung Medi­zin­technik. Arnzei­pflanzen­garten, Duft- und Tast­garten für Blinde.

Museum, Ingolstadt

Museum für kon­krete Kunst

Das Museum widmet sich ausschließlich der gegenstandslosen, konkreten Kunst. Skulpturengarten "Rund um das Glacis" mit einer Reihe von Großplastiken.

Museum, Ingolstadt

Stadt­museum Ingol­stadt

Ge­schich­te des Ingol­städter Raumes mit aus­führ­licher Ab­tei­lung zur Vor- und Früh­ge­schichte; Stadt­ge­schichte seit dem Mittel­alter bis ins 20. Jahr­hun­dert; eigene Abteilung Hand­werk und Indu­strie; Spiel­zeug­museum.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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