Beitrag v.
20.11.2016
 zu „Inspiration des Fremden”, DE-06108 Halle (Saale)
Hermann Max Pechstein, Erlegung des Festbratens, 1911, aquarellierter Holzschnitt
© Pechstein Hamburg/ Tökendorf / VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Ausstellung 13.11.16 bis 29.01.17

Inspiration des Fremden

Die Brücke-Maler und die außereuropäische Kunst

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Ganzjährig:
Mo-Di, Do-So+Ft 10-18 Uhr

Ein besonders spannendes Kapitel in der Geschichte der Kunst der Moderne in Europa wurde durch die Rezeption der außereuropäischen Kulturen geschrieben, ohne die der Neuanfang am Beginn des 20. Jahrhunderts kaum möglich gewesen wäre.

Aus Überdruss an der Erstarrung der Zivilisationsgesellschaften wandten sich viele der avantgardistischen europäischen Künstler den Kulturen Afrikas und der Südsee zu. Hier sahen sie ihr Ideal eines einfachen, naturverbundenen Lebens verwirklicht. So siedelte u. a. Paul Gauguin 1891 nach Tahiti über und reiste Max Pechstein 1914 zu den Palau-Inseln in der Südsee. Auch die Brücke-Künstler nahmen sich die schlichte und ausdrucksstarke Gestaltung der Masken und Figuren – allesamt mystische Sinnbilder fremder Kulturen – zum Vorbild für die eigene Arbeit. In der Folge wurde die Formensprache ihrer Werke eindrücklicher, ihr Ausdruck stärker. Vor allem in den Gesten und der Mimik der Gesichter ist diese Beziehung abzulesen.

Um diese Entwicklung zu verdeutlichen, hat Hermann Gerlinger in seine Sammlung auch Werke afrikanischer Kunst integriert. Diese bilden den Mittelpunkt der Ausstellung „Inspiration des Fremden“, in der sie erstmals vollständig präsentiert werden. Sie werden Gemälden und Arbeiten auf Papier aus der Sammlung gegenübergestellt, ergänzt durch ausgewählte Leihgaben. Die Schau thematisiert den spannenden Dialog zwischen Afrika und Europa und lässt damit einen kulturellen Austausch zu Beginn des letzten Jahrhunderts exemplarisch erlebbar werden, der von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der Kunst im 20. Jahrhundert war.

POI

Ausstellungsort

Kunst­museum Moritz­burg

Werke vor­nehm­lich aus Mittel­alter bis Barock, der Klassi­schen Moderne (die den Schwer­punkt bildet) und der Gegen­wart. Lyonel Feiniger.

Bis 23.6.2024, im Haus

It’s all about collec­ting ...

Die Aus­stel­lung versteht sich als Ein­ladung, über die kolo­niale Ver­gangen­heit Deutsch­lands und den heutigen Umgang damit sowie die Rolle der Kunst der Klassi­schen Moderne in diesem Zusammen­hang kritisch nach­zu­denken.

Dependance, Quedlinburg

Lyonel-Feininger-Galerie

Der deutsch-amerikanische Maler und Grafiker Lyonel Feininger (1871-1956), Sammlung Hermann Klumpp.

Museum, Halle (Saale)

Hän­del-Haus

Geburtshaus des Komponisten Georg Friedrich Händel. Leben, Werk und Zeit Georg Friedrich Händels. Musikbeispiele und kurze Erläuterungen. Entwicklung der Tasteninstrumente vom Clavichord das Cembalo, den Hammerflügel bis hin zum modernen Klavier.

Bot. Garten, Halle (Saale)

Bo­ta­ni­scher Gar­ten

Bis 24.6.2024, Halle (Saale)

Streit

Die Aus­stellung mit zeit­geschicht­licher Perspektive und starkem Gegen­warts­bezug bezieht bewusst Postion in aktuellen gesell­schaft­lichen Debatten.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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