Beitrag v.
4.1.2022
Blechen, Kapuzinerkloster bei Amalfi zu „Italia”, CH-8400 Winterthur
Carl Blechen, Das Kapuzinerkloster bei Amalfi, 1829

Ausstellung 12.03. bis 11.09.22

Italia

Zwischen Sehnsucht und Massentourismus

Reinhart am Stadtgarten

Stadthausstrasse 6
CH-8400 Winterthur
Ganzjährig:
Do 10-20 Uhr
Di-Mi, Fr-So 10-17 Uhr

Italien war seit jeher ein Sehnsuchtsort für Künstler. Seit der Renaissance übte das Land als Wiege der Künste eine ausserordentliche Faszination auf die europäischen Kunstschaffenden aus. Michelangelo, Raffael und Leonardo galten als unumstrittene Höhepunkte, und die Antike war hier wie nirgendwo anders unmittelbar erfahrbar.

Auch für Wissenschaftler und Dichter der Aufklärung gehörte eine Bildungsreise in den Süden zum obligaten Programm. Neben der Antikenbegeisterung und der Bewunderung für die italienische Kunstgeschichte war es vor allem die Sehnsucht nach dem Süden als Inbegriff von Freiheit und Einklang von Kunst und Leben im utopischen Arkadien, die Italien zum real existierenden Ziel der Träume machte. Von den niederländischen Bentvueghels des 17. Jahrhunderts über die Klassizisten und die romantisierenden Präraffaeliten bis hin zu den Deutsch‐Römern zog es die Künstler mit immer wieder neuem Blick ins Bel Paese.

Im 20. Jahrhundert änderte sich diese Sicht: die einstmals noble Grand Tour wich dem Massentourismus, die Weltkriege führten zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Der idealisierte Sehnsuchtsort war einer nüchternen, modernen Betrachtung gewichen. Die Arte Povera unterlief in den 1960er Jahren die Erwartungshaltungen und befragte das Italien von damals mit neuem, anderem Blick. Das über die Jahrhunderte von aussen verklärte Land wurde nun von innen reflektiert betrachtet.

Heute beleuchten Kunstschaffende wie Monica Bonvicini und Luigi Ghirri das eigene Land in schonungsloser Direktheit. Langweilig wird es nie in Italien – Andiamo!

Die Ausstellung folgt dem Aufbruch in den Süden von namhaften Künstlern wie Claude Lorrain und Jan Both über Joseph Anton Koch, Carl Blechen, Arnold Böcklin und Anselm Feuerbach bis zu Barthèlemy Menn und kontrastiert erstmals deren Italienerlebnis mit den kritischen Gegenbildern der Arte Povera und der Kunst von heute.

POI

Ausstellungsort

Rein­hart am Stadt­garten

Werke schwei­ze­ri­scher, deut­scher und öster­reichi­scher Künstler des 18.-20. Jh. Schwei­zer Male­rei von Liotard über Füssli, Graff, Wolf, Agasse, Töpffer, Calame, Menn, Böcklin und Anker bis hin zu Hodler, Segan­tini und Gio­vanni Giaco­metti.

Haupthaus, Winterthur

Kunst Museum Winter­thur

Eine der schön­sten moder­nen Kunst­samm­lungen der Schweiz mit heraus­ragen­den Werk­gruppen vom aus­ge­hen­den 19. Jahr­hun­dert bis in die Gegen­wart.

Museum, Winterthur

Mu­seum-Bri­ner-und-Kern

Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts, der Hochblüte des "Gouden Eeuw" (goldenes Jahrhundert). Porträtminiaturen-Sammlung Emil S. Kern.

Museum, Winterthur

Natur­museum Winter­thur

Museum, Winterthur

Gewerbe­museum

Ein­zi­ges noch in dieser Art be­stehen­des Museum der Schweiz, das sich an den Schnitt­stellen zwischen Alltags­kultur und Kunst, Hand­werk, Design und indu­strieller Pro­duk­tion bewegt.

Museum, Winterthur

Uhren­sammlung Kellen­berger

Zeitreise von frühen Instrumenten zur Himmelsbeobachtung bis zu synchronisierten Zeitmessern. Schwerpunkte der Sammlung bilden die eisernen Konsolenuhren der Winterthurer Uhrmacher Liechti aus dem 16. und 17. Jh., Prunkuhren aus der Renaissance, Schweizer Holzräderuhren.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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