Kaiserin Elisabeth
…und die liebe Verwandtschaft
Bis 30.10.22, Schloss Unterwittelsbach, Aichach
Herzog Max in Bayern war ein sehr bürgernaher Mann und erzog die Kinder sozial. Böse Zungen behaupteten, die Familie sei „verbauert”. Die Mutter, Herzogin Ludovika, hatte vor allem ein Ziel: die Kinder mussten standesgemäß verheiratet werden. So wurde eine Tochter immerhin Kaiserin, eine andere Königin von Neapel und beider Sizilien.
Obwohl über halb Europa verstreut, hatten die Geschwister auch im Erwachsenenalter noch eine sehr nahe Bindung zueinander und trafen sich regelmäßig an verschiedenen Orten:auch dies wohl eine Frucht der unbeschwerten Kindheit.
Elisabeth selbst hatte bei ihren ersten Kindern gar nicht die Möglichkeit, selbst auf die Erziehung einzuwirken. Sophie, Gisela und auch Kronprinz Rudolph wurden von ihrer Schwiegermutter Sophie sowie Ammen, Kindermädchen und Erziehern sehr streng, dem spanischen Hofzeremoniell angemessen, aber abgeschirmt von ihrer Mutter, betreut. So konnte sie auch keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen. Ganz anders bei dem vierten Kind, Marie Valerie. Die kleine Erzherzogin wurde von Elisabeth als „meine Einzige” bezeichnet. Die beiden hatten ein sehr enges und liebevolles Verhältnis zueinander.
In der Ausstellung sind Originalexponate wie Zither und Wanderstab von Herzog Max in Bayern, viele Porträts und Büsten, Gemälde, die sonst nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind, Familienfotos der Kaiserin, Urkunden und Briefe zu sehen. Sie alle geben Aufschluss über das Leben und Wirken dieser Wittelsbacher und Habsburger, beleuchten teils tragische Schicksale, aber auch bemerkenswerte Leistungen. Dies trifft besonders auf Sisi Geschwister zu. So gründete ihr Bruder Karl Theodor 1895 in München eine Augenklinik und führte unzählige kostenlose Augenoperationen durch. Tragisch war dagegen das Schicksal ihrer Schwester Sophie. Sie war kurze Zeit verlobt mit König Ludwig II., erlebte in ihren weiteren Leben aber viel Leid und starb schließlich bei einem Brand in Paris.