Beitrag v.
12.11.2019
 zu „Kann Spuren von Heimat enthalten”, DE-87600 Kaufbeuren

Ausstellung 29.11.19 bis 19.04.20

Kann Spuren von Heimat enthalten

Essen und Trinken, Identität und Integration der Deutschen des östlichen Europa

Isergebirgs-Museum im Gablonzer Haus

Neugablonz, Marktgasse 8
DE-87600 Kaufbeuren
Ganzjährig:
Di-So 14-17 Uhr

Das Ausstellungsthema macht zunächst stutzig, wird man doch ständig auf Speisekarten in Gaststätten und in Produktinformationen im Lebensmittelmarkt auf Zusatzstoffe, natürliche und naturidentische Geschmacksstoffe, Konservierungsmittel und sonstige Spuren hingewiesen. Oder schlimmer noch: „Kann Spuren von Umweltgiften oder genveränderten Eigenschaften enthalten“ verkünden beinahme täglich die Negativschlagzeilen in den Medien.

Nicht so bei dieser Ausstellung. Hier dreht sich alles um Knödel und Nocken, Königsberger Klopse oder Karlsbader Oblaten. Die Sonderschau setzt sich mit dem Essen und Trinken, mit der Identität und der Integration der Deutschen des östlichen Europas auseinander. Sie gibt einen Einblick in Hungerjahre und Überfluss, Familienrezepte oder mitgebrachte Küchengeräte, die das Leben der Heimatvertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler, darunter zahlreiche Egerländer, prägten. Sozusagen als ideelles Gepäck, was man heute gerne als immaterielles Kulturgut bezeichnet, brachten sie nach 1945 nicht nur ihre Küchentraditionen und heimischen Rezepte, sondern auch ihr unternehmerisches Know-how mit.

Wie viel von dieser kulinarischen Vielfalt, aber auch von Produkten und Firmen, hat nach Flucht und Vertreibung den Weg ins Deutschland der Nachkriegszeit gefunden? Was wird heute bei uns gekauft, gegessen, genutzt, ohne dass über Herkunft oder ursprüngliche Produktionsstätten nachgedacht wird? Wie viel hat das jeweilige kulinarische Erbe zum Erhalt der Identität der Deutschen aus dem Baltikum, aus Ostpreußen, Pommern, Russland, Schlesien, Böhmen, Mähren, der Slowakei, Ungarn, Jugoslawien oder Rumänien beigetragen? Wie konnten mitgebrachte Küchentraditionen und neu gegründete Lebensmittelindustrien die Integration in die westdeutsche Gesellschaft erleichtern? Die Sonderausstellung geht diesen Fragen nach.

POI

Ausstellungsort

Iser­gebirgs-Museum

Volks­kunde, Indu­strie­ge­schich­te, Gab­lon­zer Schmuck, Glas, Tex­tilien, Krippen, Dar­stel­len­de Kunst.

Museum, Kaufbeuren

Erleb­nis­aus­stel­lung

Mode­schmuck in seinen ver­schie­den­sten Stil­arten aus den Betrie­ben der Ga­blonz­er Indu­strie.

Museum, Kaufbeuren

Stadt­museum

Stadt- und Heimatgeschichte von der oberschwäbischen Reichsstadt bis zur bayerischen Kleinstadt.

Museum, Kaufbeuren

kunst­haus kauf­beuren

Neubau mit schmalem Baukörper und steilem Dach, der an die mittelalterlichen Salz- und Kornstadel erinnert. Zeitgenössische Wechselausstellungen zur Fotografie, Bildhauerei, Malerei, Grafik und Videokunst.

Museum, Kaufbeuren

Pup­pent­hea­ter­mu­seum

Puppen und Musik­instru­mente aus Süd­ost­asien, Indien, China und Europa. Weil­heimer Puppen­spiele Hilde und Karl-Heinz Drescher.

Museum, Bad Wörishofen

Se­ba­stian-Kneipp-Mu­seum

Museum an historischem Platz im Kloster der Dominikanerinnen. Leben und Wirken von Sebastian Kneipp, seine Erfolge als Wasserdoktor, die 5 Säulen der Kneipp-Lehre. Geschichte des wiedergegründeten Klosters. QR-Codes, Duftstation, Kneipp-Videos.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
Pressemitteilungen willkommen
#3094841 © Webmuseen Verlag