Beitrag v.
10.4.2022
KLIMT Immersive zu „KLIMT - The Immersive Experience”, AT-1030 Wien
Klimt immersiv zu „KLIMT - The Immersive Experience”, AT-1030 Wien
© Cofo Entertainment

Ausstellung 22.04. bis 04.09.22

KLIMT - The Immersive Experience

Marx Halle

Karl-Farkas-Gasse 19
AT-1030 Wien
-
Während der Ausstellung:
Di-Mi, So 10-18 Uhr
Do-Sa, Ft 10-20 Uhr

Der österreichische Künstler Gustav Klimt, eine der Schlüsselfiguren der europäischen Kunstgeschichte, hat rund 230 Gemälde und 4.000 Skizzen zu Allegorien, Frauen und Landschaften geschaffen. Sein einzigartiger Stil ist charakteristisch für die Bewegungen des Symbolismus und des Jugendstils des späten 19. Jahr­hun­derts.

Die Ausstellung präsentiert Klimts weltberühmte Kunstwerke auf noch nie zuvor gesehene Art und Weise: die Gemälde werden, auf Raumhöhe vergrößert, durch computeranimierte Projektionen zum Leben erweckt.

Die Person Klimt

Klimt war ein zurückhaltender Mensch, der das gesellschaftliche Geschehen scheute und es darum vorzog, in seinem Atelier zu sein und zu malen: tagein tagaus, von morgens bis abends. In der Regel arbeitete er an mehreren Bilder gleichzeitig. Obwohl er sie nie heiratete, war die Modedesignerin Emilie Flöge die Frau, die im Mittelpunkt seiner Welt stand: rund 400 Briefe und Postkarten zeugen von einer aufrichtigen und liebevollen Be­zie­hung.

Klimts Frauen

Klimt liebte es, sich mit Frauen zu umgeben. Als ewiger Junggeselle lebte er mit seiner Mutter und seinen Schwestern zusammen und und teilte seine Zeit zwischen seinen zahlreichen Geliebten, seinen Modellen und seiner bürgerlichen Kundschaft auf. Die meisten seiner Werke sind den Aspekten der Weiblichkeit gewidmet, er malt das Weibliche jeden Alters mit erstaunlichem Realismus. Die Frauen in seinen Gemälden wirken oft lüstern: halbnackt, mit amourösem Blick und geschürzten Lippen, Sexualität aus­strah­lend.

Baum des Lebens

Dem zentralen Motiv des sog. Stoclet-Frieses wird in der animierten Show besondere Aufmerksamkeit zuteil. Das paradiesische Szenario mit Goldranken, Blumen, Vögeln und Menschen schmückt den Speisesaal des Palais Stoclet in Brüssel und ist nicht öffentlich zugänglich. Über die Fläche der beiden größten Tafeln schlängeln sich die Zweige der beiden goldenen Lebensbäume, die an die Kunst der griechischen Antike erinnern. Auf der einen Seite steht die Erwartung, auf der anderen die Erfüllung, verkörpert durch zwei Liebende, die sich umarmen. Dazwischen wacht der Goldene Ritter.

Beethovenfries

Der 1902 enthüllte Fries war Teil einer Ausstellung der Wiener Secession, die Ludwig van Beethoven gewidmet war. Der Riese Typhoeus erscheint darin in Form eines Gorillas mit dem Schwanz eines Dra­chens.

Landschaften

Neben den Frauen der Gesellschaft und den Allegorien bilden die Landschaften die dritte große Achse in Klimts Werk: im Laufe seiner Karriere malte er mehr als fünfhundert davon, insbesondere während der Sommermonate, die er mit Emilie Flöge am Attersee in den österreichischen Alpen verbrachte. Das 1909/10 entstandene Werk „Schloss Kammer am Attersee” nimmt mit seinen Laubbäumen, den Blumenschalen und der Wasserfläche in der Animationsshow breiten Raum ein.

Die Goldene Phase

Seit etwa 1900 hielt das Edelmetall fast 10 Jahre lang Einzug in Klimts Werke: am Boden, in Ornamenten, Kleidern, Schmuckstücken ... gegen Ende hin bedeckte er fast die gesamte Leinwand mit Gold.

1907 erreichte Klimt mit dem extravaganten Porträt der Mäzenin Adele Bloch-Bauer einen Höhepunkt in der Verwendung von Gold und Schattierungen. Die naturgetreue Darstellung der Hände und des Gesichts von Adele heben sich darin auffallend vom Rest des Gemäldes ab: sie sind losgelöst von der Goldorgie, die die übrige Leinwand ein­hüllt.

Der Kuss

Der Kuss ist nicht nur Klimts ikonischstes Werk, sondern auch das Schaustück des Wiener Museums Belvedere. Es trug ursprünglich den Titel „Die Liebenden” und zeigt einen Mann, wie er zärtlich das Gesicht der Frau streichelt, die sich mit geschlossenen Augen in einer Blumenwiese der Umarmung seiner zarten Hände hingibt, während ihre Körper in einem Bett aus Gold ver­schmel­zen.

Das Motiv hat im Eingangsbereich der Show eine bemerkenswerte dreidimensionale Umsetzung erfahren, die sogar die Blumenwiese miteinbezieht, auf der die Liebenden knien.

Das immersive Erlebnis

Die einmalige Inszenierung läßt die Besucher in die Werke Klimts eintauchen, er wird Teil der Szenerie, versinkt in Licht und Ton, Gemälde und Gebäude erwachen in übergroßen Projektionen und Videoanimationen in Kombination mit gefühlvollen Melodien zum Leben: eine magische Symbiose aus Musik und Kunst.

Virtual Reality

Abschließend können die Besucher sich mittels der virtuellen Realität einer Datenbrille auf eine Reise durch die größten Meisterwerke Gustav Klimts begeben, von seinen ikonischen Gemälden der Goldenen Phase bis hin zu seinen späteren, farbenprächtigen Gemälden. Sie entdecken einen extravaganten Garten, wo ein Paar sich unter den wogenden Ästen eines Baumes umarmt, und betreten erneut – dieses Mal in 3D – die goldene Welt des Kusses.

Der Verfasser hat „KLIMT - The Immersive Experience” am 24.4.2022 besucht.

POI

Bis 21.4.2024, im Haus

Tutanchamun

Kaum ein Land faszi­niert die Menschen so sehr wie das alte Ägypten. Ein neues, immer­sives Multimedia-Erlebnis entführt nun auf spekta­kuläre Weise in dessen Geheim­nisse.

Museum, Wien

Leopold Museum

Mei­ster­werke des Wie­ner Se­ces­sio­nis­mus, der Wiener Mo­derne und des öster­reichi­schen Ex­pres­sio­nis­mus. Welt­weit größte Egon-Schiele-Samm­lung.

Museum, Wien

Klimt Atelier

Von Klimt in seinen letzten Lebensjahren gemietetes, abseits gelegenes Haus inmitten eines wilden Obstgartens.

Museum, Passau

Museum Moderner Kunst Wörlen

Rund zehn inter­natio­nale Wechsel­aus­stellun­gen pro Jahr zur Bil­den­den Kunst des 20. und 21. Jahr­hun­derts.

Museum, Wien

Öster­reichi­sche Galerie Belve­dere

Barockes Ensemble aus zwei Schloßbauten mit verbindender Gartenanlage.

Museum, Wien

Wiener Secession

Auf­fälli­ger Bau mit Kuppel in Form eines "golde­nen Kraut­happels". Werke Gustav Klimts. Aus­stellun­gen zeit­ge­nössi­scher, in­ländi­scher und inter­natio­naler Künstler, keine Samm­lung.

Bis 8.9.2024, Wien

Broncia Koller-Pinell

Das Belve­dere widmet der Malerin eine Schau mit mehr als 80 Werken, die auch erstmals ihr kultu­relles Netz­werk be­leuchtet.

Bis 23.3.2025, Wien

Schau! Samm­lung Belve­dere

Im Zentrum des chrono­logischen Rund­gangs stehen rund zehn Künstler­porträts, anhand derer die jeweiligen Produktions­bedingungen und Verände­rungen einer Epoche ver­deutlicht werden.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
Pressemitteilungen willkommen
#3099117 © Webmuseen Verlag